isPO – Integrierte, sektorenübergreifende Psychoonkologie

Projektbeschreibung

Jährlich erkranken über 420.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Diagnose und Behandlung sind für viele Betroffene auch emotional und psychosozial sehr belastend. Über die Hälfte leiden unter Ängsten und Depressionen. Oft auch über Diagnose und Therapie hinaus. Eine stabile emotionale und psychosoziale Situation von Krebspatienten kann die Wirksamkeit der medizinischen Therapien und damit die Heilungschancen unterstützen.

Das Projekt isPO zielt darauf, Ängste und Depressionen von Krebspatientinnen und Krebspatienten im stationären und ambulanten Sektor zu verringern, sowie deren psychosoziale Situation zu verbessern und die Selbsthilfe zu fördern. Dafür arbeiten die beteiligten niedergelassenen Haus- und Facharztpraxen und die beteiligten Krankenhäuser in Versorgungsnetzwerken am Standort Köln und drei weiteren Standorten in Nordrhein-Westfalen eng zusammen. Es wird ein IT-gestütztes, gestuftes Vorgehen der bedarfsgerechten Versorgung von Krebspatienten entwickelt und es werden Maßnahmen zur Sicherung einer qualitativ hohen psychoonkologischen Versorgung für alle Krebspatienten eingeführt. Die Patienten werden in einem ersten Schritt vom behandelnden Arzt unter Einsatz von Früherkennungsinstrumenten ausgewählt und erhalten von einer psychosozialen Fachkraft/ggf. einem Vertreter einer Selbsthilfegruppe ein erstes Informationsgespräch zu Fragen „Rund um den Krebs“. Zeigt die Früherkennung, dass spezifische psychosoziale Problemlagen vorliegen, werden die Patienten von einer psychosozialen Fachkraft weitergehend unterstützt und angeleitet. Zeigen die Patienten starke Belastungsreaktionen der Angst und Depression erhalten Sie eine kontinuierliche psychoonkologische Beratung, Begleitung und Behandlung durch einen Psychotherapeuten. Die Wirksamkeit dieser neuen Versorgungsform wird gemessen an der klinisch nachweisbaren Verringerung von Angst und Depression.

Das Projekt setzt die Forderung des Nationalen Krebsplans der Bundesregierung um, die „onkologischen Versorgungsstrukturen und die Qualitätssicherung" weiter zu entwickeln. Es wird für 54 Monate mit insgesamt ca. 9,1 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform bundesweit angeboten werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://cio.uk-koeln.de/forschung/versorgungsforschung/ispo-projekt/

Konsortialpartner

Universitätsklinikum Köln; Universität zu Köln; Fachhochschule Dortmund; Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V., Düsseldorf; Haus der Krebs-Selbsthilfe Bundesverband e.V., Bonn; Barmer, Wuppertal; Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Themenoffen

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

PD Dr. Michael Kusch
Klinische Psychoonkologie
Versorgungsforschung
Klinik I für Innere Medizin
Universitätsklinikum Köln (AöR)
Kerpener Str. 62
50937 Köln
0049 221 47887410
michael.kusch@uk-koeln.de