KID-PROTEKT – Kindzentrierte Psychosoziale Grundversorgung im ambulanten Sektor

Projektbeschreibung

Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken an einer psychosomatischen Störung. Besonders Kinder und Jugendliche aus psychosozial oder gesundheitlich hoch belasteten Familien sind betroffen. Das Risiko für diese Kinder, eine schwere, chronische oder psychische Krankheit oder gravierende Entwicklungsstörungen zu erleiden, ist im Vergleich zur Normalbevölkerung enorm erhöht.

Das Ziel von „KID-PROTEKT“ ist es, die gesunde Kindesentwicklung trotz psychosozialer Belastungssituation in der Familie zu fördern. Im Vordergrund stehen dabei die gesetzlich geforderten Präventionsleistungen, nach denen die ärztliche Beratung auch Informationen zu regionalen Unterstützungsangeboten für Eltern und Kind (z. B. „Frühe Hilfen“) umfassen soll. Die bisher in der Regelversorgung bestehenden Routineuntersuchungen zur Schwangerenvorsorge sowie der Früherkennung von Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen sollen dabei um eine psychosoziale Belastungsanamnese erweitert werden. Sie ist das Kernstück der neuen Versorgungsform. Besonders belastete Familien sollen dadurch besser erkannt und beraten werden. Fachärzte der Frauen- bzw. Kinderheilkunde sollen dafür mit der Kinder- und Jugendhilfe zusammenarbeiten. Eine sozialpädagogische Fachkraft übernimmt als Lotse das Schnittstellenmanagement zwischen Arztpraxis und Jugendhilfe. Durch das standardisierte Erfassen von Belastungen werden Ärzte und medizinisches Fachpersonal gleichermaßen im Umgang mit Risikofamilien geschult wie auch entlastet. In einem empirischen Vergleich gegenüber der aktuellen Versorgung soll dieses lotsengestützte Verfahren auch mit einer Variante ohne systematische Einbindung der Jugendhilfe verglichen werden. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall soll die gesunde Kindesentwicklung trotz einer psychosozialen Belastungssituation in der Familie gefördert werden. Die Übertragbarkeit der Projektidee auf das gesamte Bundesgebiet ist genauso gegeben wie die Übertragung der Erkenntnisse auf weitere für die Zielgruppe relevante Facharztgruppen.

Konsortialpartner

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Themenfeld: Themenoffen

Bundesländer: Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein

Status: beendet

Kontakt

Dr. Sönke Siefert
Stiftung Familienorientierte Nachsorge Hamburg SeeYou
Trägerschaft: Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift gGmbH
Liliencronstraße 130
22149 Hamburg
0049 40 673 77 730
S.Siefert@KKH-Wilhelmstift.de