MUK – Erweiterung des Selektivvertrags zu Maßnahmen der Unterstützten Kommunikation

Projektbeschreibung

Menschen, die aufgrund angeborener oder erworbener Behinderungen nicht bzw. nicht mehr sprechen können, sind in ihrer Kommunikationsfähigkeit umfassend gestört. Ihre Lebensqualität, soziale Teilhabe und Selbstbestimmung sind in erheblichem Maße beeinträchtigt. Durch den Einsatz des kommunikationstherapeutischen Konzepts der  „Unterstützten Kommunikation“ können diese Menschen ihre Verständigung und Lebensqualität erheblich verbessern. Jedoch erschweren ungeklärte Zuständigkeiten, fehlende rechtsverbindliche Regelungen und Versorgungsstandards sowie unzureichende Qualifikationen der beteiligten Berufsgruppen derzeit die effektive Umsetzung. Auch liegen deutliche regionale Unterschiede in der Versorgung vor.

Ziel des Projekts ist es daher, die personalisierte Versorgung zu verbessern und die Lücken in der Versorgungskette zur „Unterstützten Kommunikation“ zu schließen. Hierzu wird ein bereits bestehender Selektivvertrag um ein personalisiertes und organisiertes Fallmanagement, Patiententraining sowie  einen individualisierten Therapieplan erweitert und umgesetzt. Der bereits bestehende Selektivvertrag beinhaltet eine qualitätsgesicherte, firmenunabhängige Diagnostik und Beratung sowie eine Empfehlung für eine anschließende Hilfsmittelversorgung.

In einer Studie wird die Wirksamkeit des erweiterten Selektivvertrags im Vergleich zur Versorgung auf Basis des bestehenden Selektivvertrags sowie im Vergleich zur ungeregelten Versorgung untersucht. Dazu werden die Zufriedenheit, die Kommunikationsfähigkeit, die Entwicklungsförderung und die Lebensqualität der Betroffenen analysiert. Des Weiteren werden Patienten und Patientinnen, deren Angehörige und Professionelle (Ärzte, Therapeuten, Berater) zu ihren Erfahrungen in Bezug auf die neue Versorgungsform befragt. Das Projekt wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 2,17 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform bundesweit umgesetzt werden und eine einheitliche Versorgungsqualität sowie Versorgungsstruktur ermöglichen.

Konsortialpartner

FBZ gGmbH Köln;  ZUK - Zentrum für Unterstützte Kommunikation Moers; Mittendrin gGmbH Hamburg; Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Themenfeld: Versorgungsmodelle für Menschen mit Behinderungen

Bundesländer: Hamburg, Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Jens Boenisch
Universität zu Köln
Forschungs- und Beratungszentrum für Unterstützte Kommunikation (FBZ-UK)
Habsburgerring 1
50674 Köln
0049 221 470 5524
jens.boenisch@uni-koeln.de