OAV – Optimierte Arzneimittelversorgung für pflegebedürftige geriatrische Patienten

Projektbeschreibung

Die Fortschritte der modernen Medizin ermöglichen ein längeres Leben. Doch die medizinische Versorgung kann auch ernsthafte Erkrankungen verursachen. Dazu zählen vermeidbare und unerwünschte Arzneimittelereignisse. In der Pflegeversorgung sind 60 bis 80 Prozent dieser Fälle unter anderem auf mangelnde Therapiebeobachtungen zurückzuführen.

Das Projekt will durch interdisziplinäre geriatrische Teams und ein spezielles Risikomanagement unerwünschte Arzneimittelereignisse vermeiden bzw. reduzieren. Apotheker machen zunächst ein Risikoscreening (beispielsweise hinsichtlich möglicher unerwünschter Nebenwirkungen bei der Einnahme mehrerer Medikamente), Ärzte eine verstärkte Risiko-Nutzen-Bewertung und Pflegefachkräfte führen eine gezielte Therapiebeobachtung und Risiko-Kommunikation durch.

Die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen sowie die Zusammenarbeit zwischen dem ambulanten und dem stationärem Bereich prägt dieses Projekt. Es untersucht anhand von Routinedaten (beispielsweise Krankenhauseinweisungen aufgrund vermeidbarer arzneimittelassoziierter Erkrankungen, wie Stürze, Kognitionsstörungen, Magenblutungen oder Elektrolytstörungen), ob die optimierte Arzneimittelversorgung der am Projekt Teilnehmenden im Vergleich zur Regelversorgung die medikamentöse Therapie und die Gesundheit geriatrischer Patienten verbessern kann. Die nicht an der neuen Versorgungsform teilnehmende Vergleichsgruppe bilden Versicherte der beteiligten Kassen in Pflegeeinrichtungen. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 6,5 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Projekt arzneimittelassoziierte Schädigungen vermeiden. Zudem könnte die arbeitsteilige Teamarbeit der Berufsgruppen den Einsatz von Fachkräften optimieren und Synergien in der Versorgung freisetzen.

Konsortialpartner

VIACTIV Krankenkasse; IKK Brandenburg und Berlin; Die Gesellschaft für geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH; Technische Universität Berlin, Lehrstuhl Management im Gesundheitswesen; Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl Geriatrie

Themenfeld: Auf- und Ausbau der geriatrischen Versorgung

Bundesländer: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Jacqueline Fahrentholz
AOK Nordost – Die Gesundheitskasse
14456 Potsdam
+49800 26508032114
jacqueline.fahrentholz@nordost.aok.de