Rise-uP – Rücken innovative Schmerztherapie mit e-Health für unsere Patienten

Projektbeschreibung

Rückenschmerzen sind zum Volksleiden geworden. In Deutschland geht jeder fünfte gesetzlich Versicherte mindestens einmal im Jahr wegen Rückenschmerzen zum Arzt. Gemäß den Experten im Sachverständigenrat Gesundheit liegt hier eine Fehlversorgung vor. Viele bildgebende Untersuchungen, wie Röntgen-, Computertomografie- (CT) und Magnetresonanztomographie-Aufnahmen (MRT) wären vermeidbar, da sie nicht den gewünschten Heilungserfolg erzielen.

Im Projekt "Rücken innovative Schmerztherapie mit e-Health für unsere Patienten" (Rise-uP) wird systematisch untersucht, wie die bislang oft wenig effektive Behandlung von Rückenschmerzen verbessert werden kann. Maßstab sind hierbei die Vorschläge der Nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz. Rise-uP besteht aus einem Therapienavigator mit elektronischer Dokumentation und enthaltenen Behandlungsvorschlägen für alle Arten von Patienten, der Vernetzung der verschiedenen Ärzte über Telemedizin zum Austausch aller Informationen und der ständigen Einbindung der Patienten über eine Rücken-App. Die Rücken-App erlaubt dem Patienten, viel über seine Krankheit zu lernen und Übungen zur psychologischen Entspannung sowie Krankengymnastik zur körperlichen Ertüchtigung selbst durchzuführen. Sie soll die Bereitschaft für die Behandlung konstant hochhalten. Der Therapienavigator hilft darüber hinaus dem erstbehandelnden Arzt das Chronifizierungsrisiko einzuschätzen. Denn der Übergang von akuten Rückenschmerzen in chronische Beschwerden ist besonders kritisch. Nach einer zweijährigen Testphase wird geschaut, ob sich Rise-uP bewährt hat. Das heißt, es wird evaluiert, ob die Patienten in Rise-uP, verglichen mit der Regelversorgung, weniger Schmerzen haben, ihre Lebensqualität besser einschätzen und weniger oft zum Arzt gegangen sind. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 5,1 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall könnte das Behandlungskonzept Rise-uP zügig in den Routinebetrieb eingebaut werden.

Konsortialpartner

AOK Bayern, inav – Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH, Bayerische TelemedAllianz UG, StatConsult IT-Service GmbH, Kaia Health Software GmbH, Algesiologikum MVZ

Themenfeld: Versorgungsmodelle unter Nutzung von Telemedizin, Telematik und E-Health

Bundesland: Bayern

Status: beendet

Kontakt

Herr Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Thomas R. Tölle
Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS), Neurologische Klinik
Technische Universität München
Ismaninger Str. 22
81675 München
0049 89 4140-4603
thomas.toelle@tum.de