DemWG – Reduktion des Risikos für Krankenhauseinweisungen bei Menschen mit Demenz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften

Projektbeschreibung

Die Lebenserwartung in Deutschland nimmt stetig zu und ebenso die Zahl älterer und hochbetagter Menschen in unserer Gesellschaft. Damit geht einher, dass auch die Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt, die oftmals von neuropsychiatrischen Erkrankungen, wie Demenz, betroffen sind. Für die Mehrzahl der Demenzerkrankungen gibt es derzeit keine ursächliche Therapie. Damit steht diese Erkrankung im Mittelpunkt der pflegerischen Versorgung. Aus diesem Grund erfahren neuere Wohnmodelle, wie ambulant betreute Wohngemeinschaften (WG), zunehmend Zuspruch. Das Risiko einer Krankenhauseinweisung für Bewohnerinnen und Bewohner solcher WGs ist als hoch einzustufen. Krankenhauseinweisungen haben neben den Kosten im Gesundheitssystem vielfältige negative Folgen auf individueller Ebene für die Menschen mit Demenz.

Das Projekt geht der Frage nach, ob Menschen mit Demenz, die in einer ambulant betreuten WG leben, seltener im Krankenhaus behandelt werden müssen, seltener stürzen und eine bessere Lebensqualität haben, wenn in der WG eine komplexe Intervention mit folgenden Elementen stattfindet: (A) Schulung des Pflegepersonals im Erkennen von Risiken für eine Krankenhauseinweisung, (B) frühzeitige Kontaktierung der zuständigen Ärzte bei gesundheitlichen Problemen und (C) Training zur Verbesserung motorischer und kognitiver Fähigkeiten.

Die Daten werden mit standardisierten Messverfahren sowie mit Hilfe von Experteninterviews und Fokusgruppendiskussionen erhoben. Ergänzend werden anonymisierte Krankenkassendaten ausgewertet. Die Intervention wird zuerst in der Interventionsgruppe angewandt und später in einer Kontrollgruppe. Die Zuordnung zu diesen Gruppen erfolgt WG-weise und per Zufall. Das Projekt wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Projekt dazu beitragen, dass Krankenhauseinweisungen vorgebeugt und Menschen mit Demenz eine längere Partizipation in der Demenz-WG ermöglicht wird.

Konsortialpartner

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, AOK Bremen/Bremerhaven

Themenfeld: Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen und/oder Multimorbidität

Sitz des Antragstellers: Bremen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann
Universität Bremen
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Abt. 7: Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung
Grazer Straße 4
28359 Bremen
+49 421 21868960
wolf-ostermann@uni-bremen.de