EVITA – Evidenzbasiertes Multimedikations-Programm mit Implementierung in die Versorgungspraxis

Projektbeschreibung

Unsere Gesellschaft verändert sich. Die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig werden weniger Kinder geboren. Diese Entwicklung wird als demografischer Wandel bezeichnet. Die Folge: Es gibt mehr ältere und weniger junge Menschen. Das stellt auch die gesundheitliche Versorgung vor neue Herausforderungen, da insbesondere ältere Menschen unter zum Teil mehreren chronischen Erkrankungen leiden. Zunehmend mehr Patienten werden in Zukunft auf medizinische Hilfe und oftmals auch Mehrfachmedikationen angewiesen sein.

Eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung von Patienten mit Mehrfachmedikation umfasst aber nicht nur die Vermeidung einer verbreiteten Über- und Fehlversorgung mit Arzneimitteln. Auch eine Unterversorgung, etwa angesichts einer oft unzureichenden Schmerztherapie, kann Patienten schaden.

Das Projekt EVITA zielt darauf, ein umfassendes, wirksames und kosteneffektives Versorgungsprogramm für Patienten mit Mehrfachmedikation zu entwickeln. Zentral ist dabei die Frage, aus welchen Elementen ein solches Versorgungsprogramm bestehen sollte. Zunächst wird daher eine umfassende Übersicht der bestehenden und nachweislich erfolgreichen Behandlungskonzepte erstellt. Dann werden auf Grundlage von verfügbaren pseudonymisierten Krankenkassendaten Risiko-Konstellationen identifiziert. Dabei werden Erkrankungsgruppen und Situationen, die von einem höheren Risiko arzneimittelbedingter Probleme betroffen sind, dargestellt. Gleichzeitig werden die wirtschaftlichen Einflüsse der Multimedikation beurteilt. Das geschieht, indem u.a. Arztkontakte, Krankenhausaufenthalte oder weitere Leistungsinanspruchnahmen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse geben detaillierte Hinweise auf eine zukünftig bedarfsgerechtere Versorgung im Alltag. Das Projekt wird für 38 Monate mit insgesamt ca. 919.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall ist das neue Versorgungsprogramm für Patienten mit Mehrfachmedikation bundesweit einsetzbar und auf andere Bereiche der Gesundheitsversorgung übertragbar.

Konsortialpartner

Universität Bielefeld, Universität Köln, Universität Heidelberg

Themenfeld: Verbesserung der Bedarfsgerechtigkeit und/oder Wirtschaftlichkeit der GKV-Versorgung

Sitz des Antragstellers: Hessen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, MPH
Goethe-Universität Frankfurt
Institut für Allgemeinmedizin
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt am Main
0049 69 63015687
gerlach@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de