GestDiNa_basic – Nachsorge bei Gestationsdiabetes

Projektbeschreibung

Je nach Datenbasis und Definition des Diabetes wird davon ausgegangen, dass 4 Prozent bis zu über 20 Prozent der Schwangeren einen Gestationsdiabetes (GDM) entwickeln. Der Blutzuckerspiegel reguliert sich nach der Geburt häufig wieder. Allerdings haben Frauen mit GDM gegenüber nicht betroffenen Frauen ein deutlich erhöhtes Risiko, in den folgenden Jahren an Typ 2-Diabetes (T2DM) zu erkranken. Die Leitlinien der diabetologischen Fachgesellschaft definieren dabei die Nachsorge für Frauen nach GDM. Vermutlich werden die meisten Mütter allerdings nicht angemessen leitliniengerecht nachbetreut. Ein Grund kann sein, dass ungeklärt ist, wer die Leistungen übernimmt und wie der Ablauf koordiniert werden kann, der sich an den Nahtstellen zwischen geburtshilflicher, diabetologischer, gynäkologischer, pädiatrischer und hausärztliche Versorgung abspielt. Dies resultiert in Unter-, aber auch Über- und Fehlversorgung. Zudem ist wenig darüber bekannt, warum Nachsorgeleistungen in Anspruch genommen werden und warum nicht.

Ziel des Projektes GestDiNa_basic ist es, ein angemessenes und patientenzentriertes Versorgungsmodell zu entwickeln. Dafür wird die aktuelle Nachsorge von Frauen mit GDM untersucht. Außerdem sollen Wissen, Problembewusstsein, Konzepte, Einstellungen, Handlungsroutinen und Erfahrungen von beteiligten Ärztinnen und Ärzten sowie von betroffenen Patientinnen analysiert werden. Das Projekt basiert dabei auf Abrechnungsdaten von Krankenkassen sowie auf Daten eines Registers diabetologischer Schwerpunktpraxen. Darüber hinaus werden alle involvierten Betreuendengruppen und Betroffene befragt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in ein Versorgungsmodell integriert, in dem die gewichteten Barrieren und Ressourcen für die einzelnen Gruppen zueinander und zur Analyse der aktuellen Versorgung in Beziehung gesetzt werden. Daraus wird ein Versorgungsmodell zur Nachsorge bei Patientinnen mit GDM abgeleitet, das in nachfolgenden Projekten evaluiert werden soll. Das Projekt wird für 42 Monate mit insgesamt ca. 2,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Versorgungsmodell in die Regelversorgung eingebaut werden.

Konsortialpartner

Deutsche Diabetes-Forschungsgesellschaft e. V., Universität zu Köln, winDiab GmbH, Hochschule für Gesundheit Bochum, AOK Rheinland/Hamburg, DAK Gesundheit, IKK classic, BARMER, pronova BKK

Themenfeld: Bedarfsgerechte Versorgung

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof. Dr. Dr. Andrea Icks
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Medizinische Fakultät
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
+49 211 8119781
Andrea.Icks@uni-duesseldorf.de