INTEGRAL – 10-Jahres-Evaluation der populationsbezogenen integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal in Aufbau- und Konsolidierungsphase

Projektbeschreibung

In Deutschland ist die Gesundheitsversorgung bisher streng nach ambulanter, stationärer und rehabilitativer Versorgung getrennt. Diese sogenannten „Sektorengrenzen“ können durch die fehlende Interaktion ein Problem sein. „Integrierte Versorgung (IV)“ ermöglicht eine patientenorientierte und fachbereichsübergreifende medizinische Versorgung durch die enge Zusammenarbeit von Hausärzten, Spezialisten, Kliniken und anderen Beteiligten der Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, die Qualität der Patientenversorgung im Vergleich zur Regelversorgung zu verbessern und gleichzeitig Wirtschaftlichkeitsreserven zu erschließen.

Die „Integrierte Versorgung Gesundes Kinzigtal (IVGK)“ ist ein Best-Practice-Beispiel für eine bevölkerungsbezogene Integrierte Versorgung. Im Unterschied zu anderen Selektivverträgen, die auf integrierte Behandlungsformen bei ausgewählten Krankheitsindikationen fokussieren, nimmt die IVGK das gesamte Krankheits- bzw. Gesundheitsspektrum einer definierten Wohnbevölkerung (mit Ausnahme der zahnärztlichen Versorgung) in den Blick.

In bisherigen Untersuchungen konnte eine kostengünstigere Versorgung durch die IVGK im Kinzigtal im Vergleich zur Regelversorgung realisiert werden. Die Versorgungsqualität ist allerdings bisher nur exemplarisch für die Aufbauphase der IVGK evaluiert worden: Im Vergleich zu anderen Gebieten Baden-Württembergs ist die Versorgungsqualität höher. Unklar ist, wie sie sich langfristig unter Alltagsbedingungen entwickelt. Deshalb soll die Versorgungsqualität der IVGK im Vergleich zur Regelversorgung über einen Zeitraum von 10 Jahren umfassend evaluiert werden. Hierzu werden zunächst Indikatoren zur Qualitätsmessung entwickelt. Die Evaluation erfolgt dann mittels dieser Indikatoren In einem abschließenden Workshop werden die Ergebnisse hinsichtlich Praxisrelevanz und Transferpotenzial diskutiert. Das Projekt wird für 30 Monate mit insgesamt ca. 528.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall liefert das Projekt wichtige Erkenntnisse für die Ausgestaltung des Selektivvertrags zur Integrierten Versorgung sowie für die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen in Deutschland. Darüber hinaus können die entwickelten Indikatoren auf das Qualitätsmonitoring anderer Versorgungsformen übertragen werden.

Konsortialpartner

Universität Köln, Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Medizinische Biometrie und Statistik, Universität Marburg, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIDO), Universität Tübingen

Themenfeld: Evaluation von Selektivverträgen

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Status: beendet

Kontakt

Dr. Christoph Löschmann
Gesundes Kinzigtal GmbH
Eisenbahnstraße 17
77756 Hausach
+49 7831 966670
office@gesundes-kinzigtal.de