NoMiG – Notfallversorgung von Migranten und Geflüchteten

Projektbeschreibung

Klinische Notfallambulanzen leisten schwer Erkrankten und Notfallpatienten sofort und unter Zuhilfenahme der Ressourcen eines Krankenhauses medizinische Hilfe durch speziell ausgebildete Ärzte. Die dafür notwendige Vorhaltung diagnostischer und therapeutischer Leistungen sowie von Pflege- und ärztlichem Personal verursacht im Gesundheitssystem besonders hohe Kosten. Ziel des Projektes ist es, die Ursachen einer möglichen unangemessenen Nutzung der Notfallversorgung durch Migranten und Geflüchtete zu erforschen und Maßnahmen zu entwickeln, die unnötige Kosten vermeiden und die eine effiziente medizinische Versorgung dieser Gruppe im Zusammenspiel zwischen öffentlicher Hand, Unternehmen und Versorgungseinrichtungen ermöglichen.

Dazu sollen die Beweggründe von 2.000 Patienten mit und ohne Migrationshintergrund für die Nutzung von Notfallambulanzen erfasst und analysiert werden. Für ein besseres Verständnis der Kenntnisse, Beweggründe und Erwartungen von Geflüchteten aus Bürgerkriegsregionen zur Gesundheitsversorgung sollen zusätzlich ca. 500 Teilnehmer von Integrationskursen in Form strukturierter muttersprachlicher Interviews befragt werden. Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt ca. 673.000 Euro gefördert.

Mit diesem Projekt wird eine statistisch relevante und aktuelle Datengrundlage erstellt, mit deren Hilfe wirksame interkulturelle Konzepte zur bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die deutsche Regelversorgung entwickelt werden können. Dazu sollen gemeinsam mit den beteiligten Unternehmerverbänden, Leistungserbringern und Kostenträgern bedarfsgerechte Maßnahmen entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit den politisch verantwortlichen Gremien implementiert und wissenschaftlich evaluiert werden.

Konsortialpartner

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Universität Bielefeld

Themenfeld: Verbesserung der Bedarfsgerechtigkeit und/oder Wirtschaftlichkeit der GKV-Versorgung

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr.-Ing Thomas P. Zahn
bbw Hochschule
Leibnizstraße 11-13
10625 Berlin
0049 30 31990-9516
thomas.zahn@bbw-hochschule.de