PINA – Folgeschäden nach prolongierter Intensivbehandlung: Entwicklung und Pilotierung einer Intensiv-Nachsorgeambulanz

Projektbeschreibung

Eine Behandlung auf der Intensivstation von mehr als 5 Tagen führt häufig zu chronischen körperlichen und psychischen Beschwerden, wie beispielsweise posttraumatische Belastungsstörungen, Muskelschwäche, Depression, Angst- und Anpassungsstörungen. Man spricht hier vom Post Intensive Care Syndrom (PICS). Es gibt bisher wenige Untersuchungen zum weiteren Verlauf des PIC-Syndroms. Nach Entlassung oder Verlegung von der Intensivstation wird in der weiteren medizinischen Versorgung das PIC-Syndrom nicht ausreichend berücksichtigt.

Ziel von PINA ist es, ein Konzept für eine Intensiv-Nachsorge-Ambulanz zu entwickeln und zu testen. Zunächst sollen der Bedarf und die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit PIC-Syndrom erfasst werden. Es soll untersucht werden, ob eine Intensiv-Nachsorge-Ambulanz machbar ist und die körperliche sowie psychische Gesundheit der Betroffenen mit PIC-Syndrom verbessert. Die aktuelle Versorgungssituation von Patienten mit PIC-Syndrom wird mithilfe von gängigen Daten der AOK Bayern erfasst und analysiert. Zudem werden Interviews mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen und den Behandelnden durchgeführt, um den Bedarf und die Bedürfnisse in der medizinischen Versorgung zu identifizieren. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen soll ein Konzept zur Intensiv-Nachsorge-Ambulanz entwickelt werden. Wirksamkeit und Machbarkeit der Ambulanz werden überprüft, indem die Patientinnen und Patienten nach dem Zufallsprinzip in eine Gruppe mit Behandlung in der Intensiv-Nachsorge-Ambulanz oder in eine Gruppe mit der üblichen Behandlung eingeteilt werden. Beide Gruppen werden im Anschluss miteinander verglichen. Das Projekt wird für 43,5 Monate mit insgesamt 589.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfallkann in einer größeren Studie in mehreren Krankenhäusern überprüft werden, wie wirksam die Intensiv-Nachsorge-Ambulanz ist. Sie hat das Potenzial, die Abläufe in der Versorgung von PIC-Patienten und so die körperlichen und psychischen Funktionen zu verbessern.

Konsortialpartner

Universität Regensburg, Universitätsklinikum Regensburg

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Bayern

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Christian Apfelbacher, PhD
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (ISMG), Med. Fakultät
Leipziger Str. 44
39120 Magdeburg
+49 391 67 24300
Christian.apfelbacher@med.ovgu.de