ProFem – Versorgung, Funktionsfähigkeit und Lebensqualität nach proximaler Femurfraktur

Projektbeschreibung

Stürze führen bei älteren Menschen häufig zu einer Hüftfraktur, auch Oberschenkelhalsbruch genannt. Experten sprechen dabei von proximalen Femurfrakturen. Die größte Sorge der Betroffenen ist es, nach einem solchen Unfall nicht wieder „auf die Beine zu kommen“ und womöglich pflegebedürftig zu werden. Spezielle Nachsorge-Programme müssen darauf ausgerichtet sein, älteren Menschen nach Hüftfraktur wieder zur bestmöglichen Selbstständigkeit zu verhelfen. Allerdings erhält über die Hälfte der Betroffenen keine weiterführende Behandlung. Eine entscheidende Versorgungslücke tut sich auf.

Ziel des Projektes ProFem ist zum einen die Bestandsaufnahme der Versorgungssituation (Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen und deren Kosten) sowie die Darstellung klinischer Ereignisse wie Krankenhausaufnahmen oder Eintritt von Pflegebedürftigkeit. Zum anderen werden die von den Betroffenen berichteten Angaben zu Lebensqualität, Funktionsfähigkeit sowie sozialer Teilhabe im Verlauf analysiert. Ziel ist es, Menschen zu identifizieren, die potentiell eine intensivere Versorgung benötigen. Dafür werden von betroffenen Personen vorliegende Krankenkassendaten, die im Rahmen der Versorgung üblicherweise bei den gesetzlichen Krankenversicherungen entstehen (Sekundärdaten), aus dem Jahr vor und nach der Hüftfraktur mit den im Projekt von Betroffenen oder einer pflegenden Person (Angehörige oder auch Betreuer) berichteten Angaben (Primärdaten) verknüpft. Dies geschieht drei, sechs und zwölf Monate nach Entlassung aus dem Krankenhaus. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 1,3 Millionen Euro gefördert.

Die Projektergebnisse sollen dazu beitragen, mögliche Versorgungsdefizite bei Menschen mit Hüftfraktur zu erkennen und Menschen mit besonderem Versorgungsbedarf zu identifizieren. Im Anschluss sollen Maßnahmen formuliert werden, die helfen, zielgruppenspezifische Angebote für die Nachsorge von betagten Menschen mit Hüftfraktur weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen finden sich auf der Projektwebsite von ProFem.

Konsortialpartner

Universität Halle‐Wittenberg, Universität Oldenburg, Universität Düsseldorf, AOK Rheinland/Hamburg

Themenfeld: Einsatz und Verknüpfung von Routinedaten zur Verbesserung der Versorgung

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Dr. Andrea Icks MBA
Heinrich Heine Universität Düsseldorf
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
+49 211 81-19780
andrea.icks@uni-duesseldorf.de