PsychCare – Wirksamkeit sektorenübergreifender Versorgungsmodelle in der Psychiatrie - eine prospektive, kontrollierte multizentrische Beobachtungsstudie

Projektbeschreibung

Psychische Erkrankungen begleiten einen Menschen oft ein Leben lang. Sie beeinflussen die soziale Teilhabe der Betroffenen und verursachen hohe Kosten im Gesundheitssystem. Um psychisch Erkrankte gut versorgen zu können, müssen unterschiedliche Berufsgruppen aus ambulanten und stationären Einrichtungen wie beispielsweise psychiatrischen Ambulanzen und Tageskliniken eng zusammenarbeiten. Man spricht hier von einer sektorenübergreifenden Versorgung.

Ziel von PsychCare ist es, bestehende Behandlungsmodelle gemäß §64b SGB V, welche über die bisherige Regelversorgung hinausgehen, zu beurteilen. Das Besondere an diesen Modellen ist, dass sie die Weiterentwicklung der sektorenübergreifenden, patientenzentrierten psychiatrischen Versorgung durch die Bildung eines Gesamtbudgets aus stationärem Krankenhausbudget und den Erlösen der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA), ermöglichen. Die Sicht aller Betroffenen (den Patienten, Angehörigen und dem medizinischen Personal) steht bei der Untersuchung im Mittelpunkt. Es wird geschaut, wie sich die Behandlungszufriedenheit und die Lebensqualität im Vergleich zur Regelversorgung verändert. Aber auch Faktoren, wie beispielsweise Symptombelastung, berufliche Integration, Fehlzeiten in der Schule, Arbeitsunfähigkeit und die Angehörigenbelastung werden untersucht. Befragt werden unter anderem Erwachsene mit einer Suchterkrankung, einer affektiven Störung oder Schizophrenie, Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten sowie Jugendliche und junge Erwachsene mit Essstörungen. Die Antworten von Patienten aus Modellkliniken und aus Kliniken der Regelversorgung werden miteinander verglichen. Angehörige und Behandler werden auch befragt. Gleichzeitig werden Kosten von Modell- und Kontrollkliniken erhoben und verglichen. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 2,2 Millionen Euro gefördert.

PsychCare liefert wichtige Erkenntnisse zu psychiatrischen Behandlungsmodellen aus der Sicht von Patienten, Angehörigen und Behandlern. Erfolgreiche Behandlungsmodelle können in die Regelversorgung übertragen und Versorgungsabläufe der Behandlung psychisch kranker Patienten verbessert werden.

Konsortialpartner

Technische Universität Dresden, Medizinische Hochschule Brandenburg, Universitätsklinik Würzburg, WIG2 GmbH, Universität Magdeburg

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Sachsen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Andrea Pfennig, Msc.
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 458 18209
andrea.pfennig@uniklinikum-dresden.de