ZWEIT – Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse von medizinischen Zweitmeinungsverfahren in Deutschland

Projektbeschreibung

Patientinnen und Patienten haben einen rechtlichen Anspruch auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung, wenn bei ihnen ein operativer Eingriff geplant ist. Zweitmeinungsverfahren stellen eine Methode zur Sicherstellung evidenzbasierter Medizin in der Patientenversorgung dar und leisten damit einen Beitrag zur Qualitätssicherung, zur Erhöhung der Patientensicherheit sowie zu einer bedarfsgerechten Versorgung (Verringerung von Über-, Unter- und Fehlversorgung).

Ziel des Projekts ist es, valide Kriterien für Zweitmeinungsverfahren zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten entsprechen, die Gesundheitskompetenz steigern und zur informierten Entscheidungsfindung beitragen. Sie können den Patienten und Patientinnen durch weiterführende Informationen bei der Entscheidungsfindung unterstützen und sind geeignet, das Vertrauen in die Arzt-Patientenbeziehung zu stärken.

In einem ersten Schritt soll eine bundesweite Bestandsaufnahme von Zweitmeinungsverfahren von 110 gesetzlichen und 38 privaten Krankenkassen durchgeführt werden. Danach erfolgt eine Bedarfsanalyse aus Sicht der Allgemeinbevölkerung, ausgewählter Patientengruppen, Mitgliedern von Selbsthilfegruppen sowie von Ärztinnen und Ärzten. Diese Bedarfsanalyse ist auf den Raum Berlin-Brandenburg begrenzt. Die erhaltenen Daten aus den Befragungen werden qualitativ und quantitativ ausgewertet und mit Experten diskutiert. Daraus werden dann Erfolgskriterien abgeleitet. Das Projekt wird für 42 Monate mit insgesamt ca. 1,33 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall werden die gewonnenen Erkenntnisse zukünftig die Zweitmeinungsverfahren verbessern, die patientenzentrierte Medizin fördern und dabei helfen, die G-BA-Richtlinie zu Zweitmeinungsverfahren weiterzuentwickeln.

Konsortialpartner

IFOM der Universität Witten-Herdecke, Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, AOK Nordost, Medexo GmbH

Themenfeld: Bedarfsgerechte Versorgung

Sitz des Antragstellers: Brandenburg

Status: beendet

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Prof. h.c. Dr. h.c. Edmund Neugebauer
Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH
Dekanat
Fehrbelliner Straße 38
16816 Neuruppin
+49 3391 3914110
Edmund.Neugebauer@mhb-fontane.de