conneCT CF – Coaching und Telemonitoring für Patienten mit Cystischer Fibrose

Projektbeschreibung

Cystische Fibrose (Mukoviszidose) ist eine unheilbare Erbkrankheit, bei der Organe wie Lunge, Bauchspeicheldrüse und Leber beeinträchtigt und im Verlauf der Erkrankung oft irreversibel geschädigt werden. In Deutschland sind ca. 8.000 Patientinnen und Patienten von der seltenen Erkrankung betroffen. Das mittlere Überlebensalter dieser Menschen lag im Zeitraum 2012 bis 2016 bei 47,5 Jahren. Die inhalative Therapie mit Mukolytika (Schleimlöser) und Antibiotika ist ein wesentlicher Bestandteil der Dauertherapie. Die Patienten müssen etwa zwei Stunden täglich dafür aufwenden. Der hohe Zeitaufwand führt dazu, dass Therapievorgaben oft nicht eingehalten werden. Nur 30 bis 50 Prozent der Betroffenen führen die Therapie nicht konsequent durch – oft ohne, dass der behandelnde Arzt davon erfährt.

Hier will das Projekt ansetzen. Auf Basis eines kontinuierlichen Telemonitorings und weiterer Unterstützungsmaßnahmen (Coaching, Videosprechstunde) sollen die Therapietreue der Patienten und damit ihr Gesundheitszustand und ihre Lebensqualität verbessert werden. Am Ende könnte dies zu weniger Krankenhausaufenthalten sowie zu einer Verringerung der Behandlungskosten führen.

Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 3,8 Millionen Euro gefördert.

Im Rahmen des Projekts werden Betroffene mit Verneblern und Heimspirometern ausgestattet. Diese werden elektronisch betrieben und erfassen bestimmte Daten z. B. die Zahl der tatsächlich vom Patienten durchgeführten Inhalationen. Die Therapietreue kann so besser beobachtet werden und die behandelnden Mediziner können bei Bedarf früher intervenieren.

Die im Rahmen des Projekts durchgeführte gesundheitsökonomische Evaluation soll die Einsparpotenziale quantifizieren und dadurch eine Aufnahme dieses Ansatzes in die Regelversorgung ermöglichen.

Das Konzept der elektronischen Übermittlung von Gesundheits- oder Medikationsdaten, des Coachings sowie die Möglichkeit einer Videosprechstunde kann potenziell auf andere chronische Erkrankungen übertragen werden. Beispiele sind Asthma und die Lungenkrankheit COPD. Grundsätzlich ist das Konzept auch auf Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus übertragbar.

Konsortialpartner

inav - Privates Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH, m.Doc GmbH, PARI GmbH, Pneumologisches Studienzentrum München-West, Thieme TeleCare GmbH, Universitätsmedizin Essen - Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Rostock

Themenfeld: Telemedizinische Kooperationsnetzwerke von stationären und ambulanten Einrichtungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung

Bundesländer: Bayern, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Marcus A. Mall
Klinik für Pädiatrie m. S. Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Geschäftsbereich Forschung, Drittmittelantragsservice (DAS)
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450566131
marcus.mall@charite.de