HITS – Herzinsuffizienz – Individuelles Training, Telemonitoring und Selfmanagement

Projektbeschreibung

Bei der Herzinsuffizienz (HI) ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Das kann die körperliche Belastbarkeit der Betroffenen stark mindern. Abhängig vom Schweregrad der HI wird neben der medikamentösen Therapie zunehmend auch ein regelmäßiges Training zur Leistungserhaltung oder gar -steigerung empfohlen. Doch Medikamente zuverlässig einzunehmen, Therapieanweisungen einzuhalten und kontinuierliche Untersuchungen durchzuführen, stellt Patienten und Ärzte vor große Herausforderungen. Ohne Frühdiagnose geht zudem häufig die Chance verloren, den Krankheitsverlauf rechtzeitig aufzuhalten oder sogar rückgängig zu machen.

Das Projekt HITS soll zum einen eine erweiterte Früherkennungsstrategie für die HI erproben. Zum anderen soll ein online-gestütztes Monitoring den Patienten helfen, ihre Medikamente verlässlich einzunehmen und das für sie optimale Trainingsprogramm durchzuführen. Regelmäßige Informationen und Rückmeldungen zum Therapieverlauf sollen die Patienten aktiv am Therapieprozess beteiligen. Zudem werden eine elektronische Fallakte sowie Fallkonferenzen und Qualitätszirkel die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Fachärzten und Kliniken verbessern. Kernstück der Intervention sind vernetzte Versorgungspunkte. Von hier aus wird die Versorgung koordiniert und die notwendige Expertise in Kardiologie, Sportwissenschaft und spezialisierter Krankenpflege bereitgestellt. Dieses Angebot wird in fünf verschiedenen Regionen Deutschlands aufgebaut. Teilnehmende Patienten, die der Interventionsgruppe zugelost werden, erhalten die neue Versorgungsform. Die Patienten der Kontrollgruppe werden dagegen nur diagnostiziert und erhalten die Regelversorgung. Die Effekte der Intervention werden nach sechs und zwölf Monaten untersucht. In diese Evaluation fließen auch Krankenkassendaten ein. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 3,1 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall lassen sich durch die optimierte Diagnose bereits frühe Stadien der HI erkennen und rechtzeitig geeignete Therapiemaßnahmen einleiten. Das verbesserte Selbstmanagement der Patienten und die stärkere Vernetzung der beteiligten Leistungserbringer kann die Versorgungsqualität und -effizienz bei der HI insgesamt steigern.

Konsortialpartner

Medizinische Hochschule Hannover, Herzzentrum Leipzig GmbH, Diavention GmbH, AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen

Themenfeld: Versorgungsmodelle für spezifische Krankheiten/Krankheitsgruppen

Bundesländer: Niedersachsen, Sachsen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof. Dr. med. Martin Busse
Institut für Sportmedizin und Prävention,
Universität Leipzig
Marschnerstraße 29
04109 Leipzig
+49 341 9731660
busse@uni-leipzig.de