INTEGRATE-ADHD – ADHS in Deutschland – Vergleich und Integration administrativer und epidemiologischer ADHS-Diagnosedaten durch klinisches Assessment

Projektbeschreibung

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine Verhaltensstörung, die insbesondere bei Kindern und Jugendlichen häufig diagnostiziert wird. Betroffene Kinder und Jugendliche haben unter anderem ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen, Substanzkonsum, Verkehrsunfälle, geringeren Schul- und Bildungserfolg und niedrigere Lebensqualität. In den vergangenen Jahren wurde häufig darüber diskutiert, wie zutreffend ADHS-Diagnosen sind und wie häufig ADHS in der Bevölkerung tatsächlich vorkommt.

In dem Projekt INTEGRATE-ADHD sollen Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen und epidemiologische Daten hinsichtlich der Häufigkeit von ADHS bei Kindern und Jugendlichen untersucht und verglichen werden. So soll festgestellt werden, ob ADHS bei Kindern und Jugendlichen überschätzt oder falsch eingeschätzt wird. Schwächen in der Versorgung der Betroffenen sollen aufgedeckt werden sowie Empfehlungen zur Verbesserung der Diagnostik und Versorgung bei ADHS entwickelt werden.

Eltern von Kindern und Jugendlichen mit einer ADHS-Diagnose, die bei der DAK Gesundheit versichert sind, werden über eine Online-Plattform zu der Diagnose ihrer Kinder und zu ihrer Nutzung von Gesundheitsleistungen befragt. Zudem werden die ADHS-Diagnosen mittels einer aktuellen Leitlinie zu ADHS (AWMF-S3-Leitlinie) überprüft. Die Qualität und Zufriedenheit mit der Versorgung sowie die Lebensqualität aus Betroffenensicht werden ebenfalls erfasst. Die Routinedaten der gesetzlichen Krankenkassen werden analysiert, um die Folgekosten einer ADHS-Diagnose abzuschätzen.

Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 2,6 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können Empfehlungen abgeleitet werden, wie die Diagnostik und Versorgung von ADHS-Betroffenen verbessert werden kann sowie wie die Versorgung zielgerichteter geplant und gesteuert werden kann. Diese Empfehlungen sollen relevanten Entscheidungsträgern und Stakeholdern bereitgestellt werden.

Konsortialpartner

DAK-Gesundheit; Julius-Maximilians-Universität Würzburg; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Universitätsklinikum Würzburg; WifOR GmbH

Themenfeld: Verknüpfung von Gesundheitsdaten auf Populationsebene

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Dr. Robert Schlack
Robert-Koch-Institut
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring
Nordufer 20
13353 Berlin
+49 3048 7543749
schlackr@rki.de