MOVEBASE – Multiaxiale Datenintegration zur individuellen, kontinuierlichen Therapieanpassung für neurologische Bewegungsstörungen und tiefe Hirnstimulation

Projektbeschreibung

Neurologische Bewegungsstörungen erfordern eine hoch individualisierte Therapie, die oft nur spezialisierte Zentren und Fachkliniken anbieten. Zudem brauchen die Betroffenen eine langjährige und möglichst kontinuierliche ambulante ärztliche Therapiebegleitung, die den langfristigen Verlauf ihrer Erkrankung und deren Alltagsrelevanz berücksichtigt. Die besondere Herausforderung besteht darin, die Therapie der meist lebenslang fortschreitenden Erkrankung kontinuierlich an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen.

Ziel des Projekts ist es, die Behandlungsqualität von Patienten mit neurologischen Bewegungsstörungen zu verbessern und bedarfsgerechter zu machen. Um die Behandlungsqualität bewerten zu können, erfassen die Forschenden u. a. die Einschätzungen der Betroffenen zu ihrer Lebensqualität, zur Patientenzufriedenheit und zu der empfundenen Krankheitslast (patient-reported outcomes, PRO). Insbesondere Patienten mit dem sog. idiopathischen Parkinsonsyndrom erfordern eine hoch individualisierte Therapie, die über eine große Zeitspanne zahlreiche klinische und medizintechnische Daten berücksichtigen muss. Alle relevanten Daten werden sektorenübergreifend – von der hochspezialisierten Universitätsmedizin über die Fachklinik bis zur ambulanten Therapie – zusammengeführt.

Eine an der Charité entwickelte Patientendatenbank wird für das Therapie-Monitoring per Smartphone (PRO und sensorbasierte Messung der Krankheitsentwicklung) erweitert. Kriterien zur automatisierten Erfassung klinischer Verschlechterungen werden in einer Studie entwickelt und überprüft. Der sektorenübergreifende Datenaustausch wird in Kooperation mit einer Parkinson-Fachklinik evaluiert.

Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. einer Million Euro gefördert.

Im Erfolgsfall entsteht durch die Weiterentwicklung der aktuellen Softwarelösung der Charité eine neue Plattform, die zur Verbesserung von Versorgungsabläufen und zu mehr Patientensicherheit beiträgt. Die Funktionalitäten des Therapie-Monitorings und des Datenaustauschs könnten künftig auch die Regelversorgung anderer chronischer Erkrankungen verbessern.

Themenfeld: Verknüpfung von Gesundheitsdaten auf Ebene der Patientin/des Patienten

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof. Dr. Andrea A. Kühn
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Neurologie, Sektion Bewegungsstörungen und Neuromodulation
Chariteplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450 560 123
andrea.kuehn@charite.de