PräVaNet – Strukturiertes, intersektoral verNetztes, multiprofessionelles, digitalisiertes Programm zur Optimierung der kardioVaskulären Prävention

Projektbeschreibung

In Deutschland sind aktuell etwa 6,9 Mio. Menschen an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt, darunter vor allem ältere Menschen. Schwerwiegende Folgen kann eine Diabetes-Erkrankung vor allem auf das Herz-Kreislauf-System haben: Diabetes-Patientinnen und -Patienten haben ein fünffach höheres Schlaganfallrisiko und ein dreifach höheres Risiko einen plötzlichen Herztod zu erleiden.

Häufig ist die kardiovaskuläre Risikobewertung und die durchgeführte Präventionsstrategie durch die Interdisziplinarität der Behandlung und mangelnde Präventionsangebote bei Diabetes-Patientinnen und -Patienten nur unzureichend. Hier setzt das Projekt PräVaNet an: Ziel ist eine optimierte und personalisierte, leitlinien- und bedarfsgerechte, interdisziplinäre, multimodale Präventionsstrategie, um einer Zustandsverschlechterung bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2 entgegenzuwirken. Drei Elemente des Projekts sollen bestehende Versorgungslücken schließen: Eine engmaschige Patientenbetreuung durch speziell ausgebildete Fachkräfte („PräVaNet-Nurses“), eine facharztübergreifend abgestimmte Präventionsstrategie und der Einsatz digitaler Monitoring- und Behandlungsstrategien („ePrävention“).

Im Rahmen von PräVaNet werden Hochrisikopatientinnen und -patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 mit und ohne PräVaNet-Versorgung hinsichtlich der Vermeidung von kardiovaskulären und diabetesassoziierten Folgeerkrankungen verglichen. Ferner werden Risikofaktorenkontrolle, Therapietreue und Versorgungszufriedenheit, sowie Versorgungskosten in allen Versorgungsbereichen im Gruppenvergleich untersucht. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 3,3 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können relevante kardiovaskuläre Komplikationen, Folgeerkrankungen und Krankenhauseinweisungen vermieden sowie Arzneimittelkosten, Haus- und Facharztbesuche reduziert werden. Die digitale Vernetzung der Patientinnen und Patienten mit den beteiligten Akteuren wird langfristig Risikoprofil, Lebensqualität und Gesundheit verbessern.

Konsortialpartner

aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, Deutsche Stiftung für chronisch Kranke, Kassenärztliche Vereinigung Berlin, WIG2 – Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung GmbH

Themenfeld: Altersmedizin - Neue Wege und Strukturen für die Versorgung der Zukunft

Bundesländer: Berlin, Brandenburg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. David M. Leistner
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Campus Benjamin Franklin
Medizinische Klinik für Kardiologie
Hindenburgdamm 30
12203 Berlin

+49 30 450613697
david-manuel.leistner@charite.de