PRIMA – Transformation von Hausarztpraxen zu multiprofessionellen Primärversorgungszentren mit Pflegefachpersonen

Projektbeschreibung

In vielen – meist ländlichen – Regionen ist zukünftig die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung gefährdet, insbesondere aufgrund des stark wachsenden Anteils älterer Menschen. Um die Versorgung effizienter zu gestalten, wird ein allgemeingültiges Konzept benötigt, das Hausärztinnen und Hausärzte unterstützt.

Die Forschenden des Projekts PRIMA wollen eine neue Versorgungsform zur Verbesserung dieser Situation entwickeln und erproben. Im Mittelpunkt stehen dabei Pflegefachpersonen, die in den Praxisalltag integriert werden, um sogenannte nicht-genuin ärztliche Aufgaben zu übernehmen – das sind alle Tätigkeiten, die keine ärztliche Approbation erfordern. Ziel des Forschungsprojekts ist, dass die 20 teilnehmenden Praxen neue Strukturen und Prozesse etablieren, um sich zu multiprofessionellen Primärversorgern mit Pflegefachpersonen (PRIMA) weiterzuentwickeln. In ihrer Studie wollen die Forschenden am Beispiel chronisch erkrankter Personen den Effekt einer engmaschigen Begleitung und koordinierten Versorgung sowie Förderung des Selbstmanagements der Betroffenen untersuchen. Geprüft wird auch, ob die Ausweitung des Versorgungsspektrums um intensive pflegerische Tätigkeiten die Zahl vermeidbarer ambulant-sensitiver Notfalleinweisungen reduziert, beziehungsweise nach einem erforderlichen Krankenhausaufenthalt eine optimale Weiterversorgung im häuslichen Umfeld oder einer Pflegeeinrichtung ermöglicht. Insgesamt nehmen 3.000 chronisch erkrankte Patientinnen und Patienten an der Studie teil. Um die Effekte der neuen Versorgungsform einordnen zu können, werden die Ergebnisse der Studie mit Daten von 3.000 Personen aus der Regelversorgung der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg verglichen. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 7,2 Millionen Euro gefördert.

Sollte das Konzept die Versorgung der chronisch Erkrankten verbessern und bei den Hausärztinnen und Hausärzten mehr Kapazitäten für die Erst- und Grundversorgung schaffen, könnte es bundesweit von hausärztlichen Praxen übernommen werden.

Konsortialpartner

Technische Universität München, Universitätsklinikum Tübingen, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland

Themenfeld: Stärkung der hausärztlichen Versorgung

Bundesland: Baden-Württemberg

Status: laufend

Kontakt

Simone Deininger
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Albstadtweg 11
70567 Stuttgart
+49 711 7875 3345
simone.deininger@kvbawue.de