SaVeBRAIN.Kids – Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma

Projektbeschreibung

Kopfverletzungen zählen weltweit zu den häufigsten Krankheitsbildern von Kindern und Jugendlichen; beispielsweise werden allein in Deutschland jedes Jahr rund 92.000 Kinder nach einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) stationär behandelt. Die Symptome reichen von leichten Kopfschmerzen bis zu tiefer Bewusstlosigkeit, weshalb SHT in drei Schweregrade unterteilt werden: mild, moderat und schwer. Die Anzahl der Krankenhauseinweisungen liegt bei Kindern mit milden SHT mit 680/100.000 Kinder pro Jahr hierzulande wesentlich höher als in anderen Ländern.

Das Projektteam von SaVeBRAIN hat sich vorgenommen, den üblichen Versorgungspfad neu zu strukturieren und damit bei gleichbleibender medizinischer Sicherheit die Anzahl von Krankenhausaufnahmen zu senken. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Einbindung von digitalen Anwendungen bei der Diagnose sowie der Überwachung der Betroffenen. Mit Hilfe des SaVeBRAIN.Kids Arztcockpits entscheiden Ärztinnen und Ärzte leitliniengerecht, ob die jungen Patientinnen und Patienten stationär aufgenommen werden müssen oder sofort bzw. nach einer angemessenen Überwachungszeit nach Hause entlassen werden dürfen. Um eine adäquate Versorgung zu Hause zu sichern, wird eine Überwachung über eine von Expertinnen und Experten entwickelte Eltern-App angeboten, in der zu festgelegten Zeitpunkten Fragen zum Gesundheitszustand des Kindes beantwortet werden müssen, wodurch Komplikationen rechtzeitig erkannt werden können. Um zu überprüfen, ob das geplante Vorgehen auch tatsächlich die Hospitalisierungsrate verringert, werden in den insgesamt elf teilnehmenden Kliniken zunächst die bisherigen Versorgungsroutinen erfasst, um dann das neue Versorgungskonzept einzuführen und seine Auswirkungen zu dokumentieren. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 5,9 Millionen Euro gefördert.

Bewährt sich die neue Versorgungsform, verringert dies die Hospitalisierungsrate von Kindern und Jugendlichen mit mildem SHT sowie die mit einem Krankenhausaufenthalt verbundenen Belastungen bei den Betroffenen und ihren Familien. Zudem können Kosten und Ressourcen in der klinischen Versorgung effizienter eingesetzt werden.

Konsortialpartner

AOK Baden-Württemberg, AOK NordWest, BARMER, DAK-Gesundheit, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof, IKK classic, Klinikum der Universität München, MedEcon Ruhr GmbH, smartlytic GmbH

Themenfeld: Einbindung von digitalen Technologien im Versorgungsalltag

Bundesland: bundesweit

Status: laufend

Kontakt

Dr. Nora Bruns
Universitätsklinikum Essen
Klinik für Kinderheilkunde I
Hufelandstraße 55
45147 Essen
+49 201 772383308
Nora.Bruns@uk-essen.de