SPIZ – Sektorenübergreifende Versorgung von Patient:innen mit hämatologischen Erkrankungen nach innovativer Zelltherapie

Projektbeschreibung

Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland, jedoch erhöhen neue Behandlungsmethoden die Überlebenschancen von Erkrankten. Besonders bei Blutkrebs verbessern innovative Behandlungen wie Stammzelltransplantationen und die CAR-T-Zell-Therapie die Prognose von Betroffenen, eine Form der Immuntherapie, die das körpereigene Abwehr- bzw. Immunsystem gegen die Tumorzellen aktiviert. Obwohl die Zahl der Behandlungen mit diesen Therapien steigt, sind sie teilweise mit gravierenden Nebenwirkungen und lebensbedrohlichen Komplikationen verbunden. Dennoch gibt es derzeit keine strukturierten Nachsorgeprogramme für die Zeit nach Entlassung aus der Klinik.

Ziel des Projekts SPIZ ist es daher, ein Nachsorgekonzept für Patientinnen und Patienten zu erproben, die mit innovativer Zelltherapie behandelt wurden. Dabei werden die Betroffenen zusätzlich zur Versorgung durch Fachärzte von sog. Onko-Nurses der Kliniken betreut – sowohl im eigenen häuslichen Umfeld als auch in Videosprechstunden. Auch soll eine App zum Einsatz kommen, über die Betroffene selbst fortlaufend ihren Gesundheitszustand dokumentieren und über die sie Informationen zur Behandlung entnehmen können. Die einzelnen Komponenten der Nachbehandlung werden überdies von Case-Managern, die bei den Kliniken angesiedelt sind, koordiniert.

In die Studie sollen rund 300 Patientinnen und Patienten eingeschlossen werden, von denen die Hälfte mit dem SPIZ-Nachsorgekonzept behandelt wird und die andere Hälfte, die derzeit übliche Versorgung erhält. Die Forschenden untersuchen, ob sich das neue Nachsorgekonzept positiv auf die Versorgung der Betroffenen auswirkt, es zu weniger Todesfällen und Komplikationen kommt und sich die Lebensqualität der Betroffenen verbessert. Geprüft wird auch, ob das Konzept bei Betroffenen und Gesundheitspersonal gut aufgenommen wird und zu einer Kostenersparnis führt. Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 4,1 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall soll das Nachsorgekonzept für die Versorgung von Patientinnen und Patienten in ganz Deutschland eingesetzt werden.

Konsortialpartner

AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, Klinikum Chemnitz gGmbH, Universität Leipzig, Verein zur Qualitätssicherung in der hämatologischen Diagnostik e. V.

Themenfeld: Interdisziplinäre oder sektorenübergreifende Versorgungsnetzwerke und -pfade

Bundesland: Sachsen

Status: laufend

Kontakt

Dr. Jan Middeke
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinische Klinik I
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 458 4190
janmoritz.middeke@uniklinikum-dresden.de