CARE – Computer-assistierte Risiko-Evaluation in der Früherkennung psychotischer Erkrankungen

Projektbeschreibung

Jedes Jahr sind etwa 20 Prozent der Menschen in Deutschland von einer psychiatrischen Erkrankung betroffen. Hierbei zählen Psychosen zu den kostenintensivsten Erkrankungen. Dies vor allem, da ihre oftmals schleichende, etwa durchschnittlich fünfeinhalb Jahre andauernde Entwicklung zumeist in der späten Adoleszenz/dem frühen Erwachsenenalter nicht frühzeitig genug im Prodrom bzw. Hochrisiko (HR)-Stadium erkannt wird. Derzeit bestehen kaum spezialisierte Präventionsangebote. Dies führt dazu, dass Betroffene oft wenig zielgerichtet nach Hilfen suchen, die Kosten ihrer Behandlung weiter steigen und der Therapieerfolg ausbleibt.

Das Projekt CARE möchte durch ein innovatives Präventionsmodell erstmals eine verbesserte, effiziente Risikoabschätzung von Hochrisiko -Patientinnen und -Patienten erreichen, auf deren Basis eine individuelle Frühbehandlung erfolgt. Die Abschätzung des Risikos einer Psychoseentwicklung und/oder von Funktionseinbußen in den nächsten zwölf Monaten erfolgt mittels Algorithmen, die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Verarbeitung multimodaler (Klinik, Testpsychologie, cMRT u. a.) Daten der Patientinnen und Patienten nutzen. Darauf basierend erfolgt eine risikostratifizierte individuelle, modular gestaltete Psychotherapie über sechs Monate.

Im Rahmen einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie werden Patientinnen und Patienten mit KI-gestufter Diagnostik und risikoadaptierter Behandlung mit einer Kontrollgruppe verglichen, die gemäß der Regelversorgung behandelt werden. Anschließend werden die Kostenfaktoren der neuen Versorgungsform in einer gesundheitsökonomischen Evaluation ausgewertet. Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 9,5 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann durch das Projekt CARE eine risikostratifizierte und personalisierte Diagnostik und Therapie entwickelt werden, um psychiatrische Erkrankungen zu verhindern oder Krankheitsverläufe deutlich abzumildern.

Konsortialpartner

AOK Rheinland/Hamburg - Die Gesundheitskasse, Bergische Universität Wuppertal, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, DAK-Gesundheit, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, LVR-Klinik Bonn, LWL-Universitätsklinikum Bochum, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Rheinhessen-Fachklinik Alzey, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Techniker Krankenkasse, Technische Universität Dresden, Universität Bern, Universität Konstanz, Universität Leipzig, Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Aachen, Universitätsklinikum Augsburg, Universitätsklinikum Bonn, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universitätsklinikum Köln, Universitätsklinikum Münster, Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinikum Würzburg, Vivantes Netzwerk Gesundheit GmbH, Diakonie Nord Nord Ost in Holstein gemeinnützige GmbH, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Themenfeld: Digitale Transformation: Lösungen zur Weiterentwicklung der Versorgung

Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Eva Meisenzahl-Lechner
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
LVR-Klinikum Düsseldorf
Bergische Landstraße 2
40629 Düsseldorf
+49 211 9222000
eva.meisenzahl@uni-duesseldorf.de
eva.meisenzahl@hhu.de
eva.meisenzahl@lvr.de