DIVA – Digitale Vernetzung in der konservativen Augenheilkunde

Projektbeschreibung

Für Erwachsene mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 werden regelmäßige augenärztliche Untersuchungen zur Früherkennung von Begleiterkrankungen empfohlen. Bisherige Daten zeigen jedoch, dass in Thüringen bis zu 54 Prozent der gesetzlich Versicherten mit Diabetes mellitus nicht in augenärztlicher Behandlung sind. Besonders in schwächer versorgten Regionen erhalten die Versicherten häufig nicht das empfohlene Screening.

Das primäre Ziel des Projekts DIVA ist es, mit Hilfe einer neuen Versorgungsform die Rate von Untersuchungen des Augenhintergrunds bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus in schwächer versorgten Regionen Thüringens zu erhöhen. Dazu informieren Thüringer Hausärztinnen und Hausärzte ihre Patientinnen und Patienten über das Projekt und überweisen sie zur Untersuchung. Der Augenhintergrund der Patientinnen und Patienten wird von speziell geschultem, nichtärztlichem Personal aufgenommen und die Bilder an Augenärztinnen und Augenärzte übermittelt, die sie zeit- und ortsunabhängig auswerten. Bei Auffälligkeiten folgt eine individuelle augenärztliche Weiterbehandlung.

Die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten sowie der Leistungserbringer mit der neuen Versorgungsform wird mittels schriftlicher Befragungen zu mehreren Zeitpunkten in der Interventionsgruppe erhoben, die die neue Versorgung erhält, und mit Angaben von Patientinnen und Patienten verglichen, die die aktuelle Regelversorgung erhalten. Auch wird untersucht, wie sich die neue Versorgungsform auf die Kapazitäten der Augenärztinnen und Augenärzte auswirkt. Ihre Erkenntnisse vergleichen die Forschenden mit den erwarteten Effekten der neuen Versorgungsform, um deren Wirksamkeit bewerten zu können. Zusätzlich erfolgt eine Kosten-Effektivitäts-Analyse, um zu untersuchen, welche Auswirkungen die neue Versorgungsform auf die Versorgungskosten hat. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 6,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform die Rate der Augenhintergrunduntersuchungen bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus erhöhen und zur Einführung telemedizinischer Anwendungen in weiteren Versorgungsbereichen beitragen.

Konsortialpartner

BARMER, DAK-Gesundheit, Techniker Krankenkasse, Universitätsklinikum Jena

Themenfeld: Modelle zur Verbesserung der Versorgung von chronisch Erkrankten mit hohem Versorgungsbedarf in schwächer versorgten Gebieten

Bundesland: Thüringen

Laufzeit: 07/2025 – 01/2029

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF24316

Kontakt

Dr. Annette Rommel
Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
Zum Hospitalgraben 8
99425 Weimar
+49 3643 559183
annette.rommel@kvt.de