ENDO-EVE – Endometriose effektiv erkennen und koordiniert ganzheitlich therapieren

Projektbeschreibung

Die Endometriose, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Genaue Angaben über die Zahl der Betroffenen liegen nicht vor, da die Erkrankung schwer zu diagnostizieren ist, unterschiedlich schwer verläuft und mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen kann. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa jede achte Frau an Endometriose leidet. Vom Auftreten der ersten Beschwerden bis zur Diagnose vergehen oft bis zu zehn Jahre bis eine adäquate Therapie eingeleitet wird.

Im Projekt ENDO-EVE wollen die Forschenden ein systematisches Behandlungsprogramm entwickeln und evaluieren. Dieses soll Ärztinnen und Ärzte in die Lage versetzen, die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Endometriose besser und früher einzuschätzen sowie die Patientinnen entsprechend an spezielle Endometriosezentren zu überweisen. Ein digitales Lernprogramm soll Patientinnen bei der Schmerzbewältigung und im Umgang mit der Krankheit unterstützen Dank eines engmaschigen Monitorings der Symptome können die Lernmodule und digitale Coachings bedarfsgerecht angepasst werden.

Die Forschenden werden das Behandlungsprogramm und das digitale Lernprogramm in zwei unabhängigen Analysen auswerten. In einem ersten Arbeitsschritt wird das Forschungsteam bei rund 1.300 Patientinnen ermitteln, ob der Anteil an bestätigten Verdachtsfällen durch das Behandlungsprogramm steigt und die Überweisungen an Endometriosezentren schneller erfolgen. In einem zweiten Schritt untersuchen die Forschenden bei rund 660 Patientinnen, ob die Lebensqualität der Frauen, die das digitale Lernprogramm nutzen, besser ist als bei Frauen, die das Programm nicht nutzen. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 5,9 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall tragen die Ergebnisse der Forschenden dazu bei, die Diagnosezeit zu verkürzen und schneller eine leitliniengerechte Therapie der Endometriose einzuleiten.

Konsortialpartner

AOK Baden-Württemberg, DIAKOVERE gGmbH, GWQ ServicePlus AG, Institut Frauengesundheit Institute Women’s Health GmbH, Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, Techniker Krankenkasse, Universitätsklinikum Heidelberg, Universitätsklinikum Tübingen

Themenfeld: Modelle zur Stärkung der evidenzbasierten Versorgungsgestaltung

Bundesländer: Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt

Laufzeit: 09/2025 – 02/2029

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF24308

Kontakt

Prof. Dr. Stephanie Wallwiener
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
Ernst-Grube-Straße 40
06120 Halle (Saale)
+49 345 557-3250
Stephanie.wallwiener@uk-halle.de