HörGeist – Ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung

Projektbeschreibung

Menschen mit geistigen Behinderungen leiden vermehrt unter Hörstörungen. Diese werden häufig nicht erkannt, da sie durch eine beeinträchtigte Kommunikationsfähigkeit verschleiert werden. Dabei lassen sich Hörstörungen verhindern oder effektiv behandeln, wenn regelmäßige Ohrkontrollen und Hörtests durchgeführt werden.

Dieses Projekt soll nachweisen, dass ein relevanter Teil der Menschen mit geistiger Behinderung unter einer unentdeckten Hörstörung leidet und dass man diese am besten durch regelmäßige Hörtests im Lebensumfeld dieser Menschen aufdecken und nachverfolgen kann. Hierzu erhalten 1.050 Menschen mit geistiger Behinderung in ihrem Lebensumfeld oder, zum Vergleich, auf Einladung in der Klinik ein Hörscreening. Liegt eine Hörstörung vor, wird eine Therapie eingeleitet und der Verlauf kontrolliert. Nach einem Jahr erfolgt ein zweites Screening mit Prüfung des bisherigen Therapieergebnisses. Das Projekt wird für 55 Monate mit insgesamt ca. 1,7 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall wird die neue Versorgungsform dazu beitragen, die regelmäßige Erfassung, Diagnostik und Versorgung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung und damit ihre kommunikativen Möglichkeiten zu verbessen. Das sollte ihre Selbständigkeit und ihre soziale Teilhabe befördern.

Konsortialpartner

AOK Rheinland/Hamburg, Universität Duisburg-Essen, Essener Forschungsinstitut für Medizin-management GmbH, Universität zu Köln, Universität Bremen

Themenfeld: Versorgungsmodelle für vulnerable Gruppen

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. med. Katrin Neumann
Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie
Universitätsklinikum Münster
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Malmedyweg 13
48149 Münster
+49 251 83 – 56859
katrin.neumann@uni-muenster.de