IMPRO – Innovatives Management für Patientinnen und Patienten mit erstmals aufgetretenen stabilen Thoraxschmerzen

Projektbeschreibung

In Deutschland werden jedes Jahr über 700.000 Patientinnen und Patienten bei Thoraxschmerzen mit einem Herzkatheter untersucht. Der häufigste Grund hierfür ist der Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit – die häufigste Todesursache weltweit. In Deutschland werden prozentual so viele Herzkatheter durchgeführt wie in keinem anderen Land der Welt. Mit der koronararteriellen Computertomographie (Koronar-CT) steht ein alternatives Diagnoseverfahren zum Herzkatheter zur Verfügung. Vorteile der Koronar-CT liegen in der geringeren Komplikationsrate, der höheren Genauigkeit in der Erkennung von Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen, der geringeren Belastung für die Patientinnen und Patienten und dem geringeren Untersuchungsaufwand.

Ziel der Beteiligten im Projekt IMPRO ist es, die Implementierung der Koronar-CT in die klinische Routine nach dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 18. Januar 2024 zu optimieren und zugleich Überversorgung zu vermeiden. Dazu wird in 16 verschiedenen Regionen in 12 Bundesländern eine neue Versorgungsform erprobt. Diese soll die primär- und sektorenübergreifende Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf koronarer Herzkrankheit verbessern. Primäres Ziel der deutschlandweiten Studie ist es herauszufinden, ob die neue Versorgungsform dazu beiträgt, kardiovaskuläre Ereignisse, wie z. B. Herzinfarkte und Schlaganfälle, bei Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit zu reduzieren. Die Forschenden analysieren auch, wie diese Art der Behandlung von Patientinnen und Patienten angenommen wird und ob sich mit ihr Kosten einsparen lassen. Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 9,3 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform bundesweit eingeführt werden, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit zu verbessern und unnötige Kosten für das Gesundheitssystem zu vermeiden.

Konsortialpartner

AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, BARMER, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Georg-August-Universität Göttingen, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH, Klinikum Nürnberg, Philipps-Universität Marburg, radiomed Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin, Radiologische Allianz eGbR, RHÖN-Klinikum AG Campus Bad Neustadt, Röntgeninstitut, Ruhr-Universität Bochum, Technische Universität München, Universitätsklinikum Augsburg, Universität Bremen, Universität Ulm, Universität zu Köln, Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universitätsklinikum Jena, Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinikum Würzburg, Universitätsmedizin Greifswald, Universitätsmedizin Rostock, ZEMODI – Zentrum für moderne Diagnostik

Themenfeld: Modelle zur Stärkung der evidenzbasierten Versorgungsgestaltung

Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Thüringen

Laufzeit: 07/2025 – 09/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF24302

Kontakt

Prof. Dr. Marc Dewey
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Radiologie am Campus Charité Mitte
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450-527296
dewey@charite.de