MeKidS.best – Medizinischer Kinderschutz im Ruhrgebiet – Einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit zur verbesserten Detektion und Versorgung bei Kindeswohlgefährdung
Projektbeschreibung
Vernachlässigung, Misshandlung und sexueller Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen – die Zahlen registrierter Fälle steigen. Und die Dunkelziffern sind vermutlich hoch. Ein wirkungsvoller Kinderschutz muss in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung liegen. Insbesondere medizinische Versorgungseinrichtungen können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Der medizinische Kinderschutz bleibt aufgrund seiner aktuellen Ausgestaltung jedoch hinter seinen Möglichkeiten zurück. So gelingt die Überleitung betroffener Kinder von der medizinischen Versorgung in das Jugendhilfesystem oft nicht.
Hier setzt das Projekt MeKidS.best an. Es will die Erkennung von Kindeswohlgefährdung, dessen Diagnostik und rechtssichere Dokumentation, die Überleitung von den medizinischen Einrichtungen an die Jugendämter sowie die Inanspruchnahme medizinischer Expertise durch die Akteure der Jugendhilfe verbessern. Das Projekt wird in neun Kinder- und Jugendkliniken und zuweisenden pädiatrischen Praxen im Großraum Ruhrgebiet durchgeführt. Es soll betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien ein niederschwelliges System aus medizinischen Versorgungsangeboten und Leistungen der Jugendhilfe zugänglich gemacht werden. In Kinder- und Jugendkliniken sowie in pädiatrischen Praxen werden Strukturen aufgebaut, die Vernachlässigung, Misshandlung und sexuellen Missbrauch besser erkennbar machen und die diagnostischen Prozesse sowie die Einleitung von Hilfemaßnahmen verbessern. Das Projekt wird für 48 Monate mit ca. elf Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall werden Standards und Netzwerkstrukturen etabliert, durch die die Zahlen der identifizierten Fälle von Kindeswohlgefährdung erhöht werden. Die Zusammenarbeit wird über die Sektoren- und SGB-Grenzen hinweg verbessert. Entsprechende Strukturen werden auf weitere Regionen übertragbar sein.
Konsortialpartner
Techniker Krankenkasse, AOK Rheinland/Hamburg, DAK-Gesundheit, Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, St. Josef- und St. Elisabeth Hospital gGmbH, Vestische Caritas-Kliniken GmbH, Klinikum Dortmund gGmbH, Helios Klinikum Duisburg GmbH, Elisabeth Krankenhaus Essen GmbH, Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH, Ev. Krankenhaus Oberhausen, St. Elisabeth Gruppe GmbH, Helios Universitätsklinikum Wuppertal GmbH, Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, Universität Duisburg-Essen, Fachhochschule Dortmund, DATATREE AG, Universitätsklinikum Düsseldorf
Themenfeld: Versorgungsmodelle für vulnerable Gruppen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Status: Abschlussbericht wird erstellt
Kontakt
Berit Schoppen
MedEcon Ruhr
Gesundheitscampus-Süd 29
44801 Bochum
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schoppen@medecon.ruhr