MGMB – Medikamentenmanagement und Gesundheitsvorsorge bei Menschen mit geistiger Behinderung

Projektbeschreibung

Bei der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung gibt es gleich mehrere Herausforderungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung: Grundlegend besteht ein erschwerter Zugang zu Versorgungleistungen. Darüber hinaus treten einander überlagernde Gesundheitsprobleme und Erkrankungsrisiken auf, in deren Folge viele verschiedene Medikamente verordnet werden. Dies erhöht die komplexen therapeutischen Anforderungen an die Betroffenen.

Ziel des Projektes ist es daher, erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung bei der Umsetzung ihrer komplexen Medikamententherapie zu unterstützen und die Gesundheitsvorsorge zu fördern. Hierzu führen Pflegeexpertinnen und -experten beratende Hausbesuche bei den Betroffenen durch. Dies geschieht in enger Abstimmung mit niedergelassenen Arztinnen und Ärzten, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sowie dem Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI).

Es wird untersucht, ob diese Hausbesuche, die kombiniert sind mit einer kritischen Überprüfung der Verordnungen und der Einnahmepraxis sowie fachübergreifenden Fallberatungen in der Lebenswelt der Betroffenen, die Medikamententherapie im Vergleich zur Regelversorgung verbessern können. Darüber hinaus wird der Einfluss der neuen Versorgungsform auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, den Gesundheitszustand und die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen untersucht. In einer Kosten-Wirksamkeitsanalyse werden die Kosten dem Nutzen gegenübergestellt. Des Weiteren werden die Patientinnen und Patienten, ihre gesetzlich Betreuenden, das behandelnde medizinische und pflegende Personal zur Bewertung der neuen Versorgungsform befragt. Das Projekt wird für 40 Monate mit insgesamt ca. 1,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform flächendeckend umgesetzt werden, um einer drohenden gesundheitlichen Unterversorgung und den spezifischen Versorgungsbedarfen von Menschen mit geistiger Behinderung, insbesondere im ländlichen Raum, entgegenzuwirken.

Konsortialpartner

Fachhochschule Bielefeld; Deutsches Krankenhausinstitut e.V.; Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf gGmbH; Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI)

Themenfeld: Versorgungsmodelle für Menschen mit Behinderungen

Bundesländer: Hamburg, Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Petra Weber
Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg
Department Pflege und Management
Alexanderstraße 1
20099 Hamburg
0049 40 428 75-7121
Petra.weber@haw-hamburg.de