NAVIGATION – Nachhaltig versorgt im gemeindenahen Gesundheitszentrum – Gesundheit im Zentrum

Projektbeschreibung

Menschen, die in sogenannten Brennpunktbezirken leben, also in sozial und strukturell benachteiligten Wohngegenden, sind auch gesundheitlich häufiger als die Allgemeinbevölkerung besonderen körperlichen, psychischen und sozialen Herausforderungen ausgesetzt. Sie brauchen daher eine spezifisch abgestimmte Gesundheitsversorgung, deren Komplexität in der aktuellen Regelversorgung bisher nicht berücksichtigt ist.

Das Projektteam von NAVIGATION will ein für diese Bevölkerungsgruppe spezifisches Versorgungsmodell entwickeln und in einer Studie erproben. Im Zentrum des Modells steht, die Betroffenen unmittelbar in ihrem Lebensumfeld zu kontaktieren, Unterstützung anzubieten und gemeinsam mit Ihnen nach alltagskompatiblen Lösungen im Umgang mit ihren Erkrankungen zu suchen. Dies erfolgt durch speziell geschulte Community Health Nurses und Mitarbeitende der eingebundenen Primärversorgungszentren. Nach einer Bedarfsanalyse zu Beginn folgt die auf den Einzelnen zugeschnittene Planung der Behandlung einschließlich Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Gesundheitskompetenz. Sie werden dann je nach Bedarf von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften digital unterstützt umgesetzt. Zusätzlich können die Betroffenen passgenaue Einzelberatungen und partizipative Gruppenangebote in Anspruch nehmen. Die Wirksamkeit des Modells wird auf Basis geeigneter Fragebögen wissenschaftlich untersucht. Begleitend wird auf Grundlage gesundheitsökonomischer Analysen die Kostenentwicklung der neuen Versorgungsform gegenüber der derzeitigen Regelversorgung überprüft. Im Rahmen einer Prozessevaluation werden die Abläufe bewertet, um beispielsweise Erfolgsfaktoren oder auch Barrieren bei der Umsetzung zu bestimmen. Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 6,9 Millionen Euro gefördert.

Bewährt sich das neue Versorgungsmodell, verbessert sich die gesundheitliche Versorgung und die Gesundheitskompetenz von Menschen aus sozial und strukturell benachteiligten Regionen. Zugleich verringert die optimalere Versorgungsplanung die Kosten im Gesundheitssystem. Langfristig können auf diese Weise gesundheitliche Ungleichheiten in benachteiligten Regionen verringert werden.

Konsortialpartner

AOK Bundesverband GbR, AOK Nordost - Die Gesundheitskasse, AOK Rheinland/Hamburg - Die Gesundheitskasse, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Frankfurt University of Applied Sciences, Gruppe für Stadtteilgesundheit und Verhältnisprävention e. V., Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V.

Themenfeld: Sozialraumbezogene Versorgungsmodelle unter Einbeziehung der kommunalen gesundheitsbezogenen Daseinsvorsorge

Bundesländer: Berlin, Hamburg

Status: laufend

Kontakt

Dr. Patricia Hänel
Gesundheitskollektiv Berlin e. V.
Rollbergstraße 30
12053 Berlin
p.haenel@geko-berlin.de