OBERBERG_FAIRsorgt – Intersektoral vernetzte Betreuung Pflegebedürftiger im Oberbergischen Kreis

Projektbeschreibung

Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen wird bis zum Jahr 2035 voraussichtlich 40 Prozent der Bevölkerung betreffen. Diese Entwicklung wird sich in dem ländlichen Raum stärker bemerkbar machen als in den Städten. Der damit verbundene Mehrbedarf kann durch die prognostizierten Strukturen innerhalb der professionellen Pflege nicht aufgefangen werden. Neben der zunehmenden Pflegebedürftigkeit wird im Alter auch eine intensivere medizinische Betreuung notwendig. Die Angehörigen der pflegedürftigen Patienten, die bereits heute über 70 Prozent der häuslichen Betreuung ausmachen, sind häufig überlastet und alleine gelassen, auch in ihrem Zugang zu Unterstützungsangeboten.

Hier setzt das Projekt OBERBERG_FAIRsorgt an: In der Modellregion Oberbergischer Kreis soll die bedarfsgerechte und (auch ethisch) angemessene Versorgung sichergestellt werden. Dazu gehören die ärztliche Betreuung außerhalb der Sprechstundenzeiten, die Beratungs- und Unterstützungsangebote zu Fragen der Pflege, sowie die Nutzung von Telemedizin. Dafür vernetzt OBERBERG_FAIRsorgt vorhandene Strukturen sowie handelnde Akteure vor Ort sektorenübergreifend innerhalb des Landkreises. Die Grundlage hierfür ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit durch Fallkonferenzen, der Austausch und die Verfügbarkeit der elektronischen Gesundheitsdaten wie z. B. des Medikationsplans und der Einsatz von digitalen Instrumenten. Der Fokus liegt auf dem ethisch-philosophischen Evaluationsansatz der Versorgung älterer pflegebedürftiger Menschen. Forschungsgegenstand sind die Fragestellungen zur empfundenen Selbstbestimmung und Lebensqualität in einer Situation der (drohenden) Pflegebedürftigkeit. Die in der Modellregion erprobten Maßnahmen werden mit einer vergleichbaren Region im Köln-Bonner Raum verglichen. Das Projekt wird für 57 Monate mit ca. 11,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall könnten die in der Modellregion erprobten Maßnahmen auf andere ländliche Regionen mit vergleichbaren Herausforderungen übertragen werden.

Konsortialpartner

Kreiskliniken Gummersbach – Waldbröl GmbH, HRCB Projekt GmbH, Universität zu Köln, AOK Rheinland Hamburg – Die Gesundheitskasse

Themenfeld: Modelle zur Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und -prozessen

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Ralf Schmallenbach
Oberbergischer Kreis – Dezernat III
Am Wiedenhof 1–3
51643 Gummersbach
+49 2261 885000
Ralf.schmallenbach@obk.de