PIKKO – Patienteninformation, -kommunikation und Kompetenzförderung in der Onkologie
Projektbeschreibung
In einer immer älter werdenden Gesellschaft steigt die Krebs-Neuerkrankungsrate stetig an. Gleichzeitig haben neue Therapien in den letzten Jahren zu großen Fortschritten in der Behandlung onkologischer Erkrankungen geführt. Längere Behandlungszeiten und eine „Chronifizierung“ der Erkrankung verlangen in vielen Fällen jedoch eine stärkere Einbeziehung der Patienten. Der nationale Krebsplan trägt diesem Bedarf mit dem Handlungsfeld 4 „Stärkung der Patientenorientierung“ bereits Rechnung.
Bislang sieht sich dieser Anspruch allerdings einer unübersichtlichen Versorgungsstruktur und einer unzureichenden Verbindung zwischen medizinischer Versorgung und psychosozialen Unterstützungsangeboten gegenüber. Hier besteht auch weiterhin ein großer Bedarf an strukturierten und qualitätsgesicherten Angeboten, die einen Großteil der Patienten tatsächlich erreichen.
Im Projekt PIKKO wird die Regelversorgung um einen zusätzlichen Beratungs- und Informationspfad ergänzt. Die drei zentralen Elemente bestehen hierbei in der Bereitstellung eines Onko-Lotsen, dem Angebot einer spezialisierten onkologischen Beratung sowie der Implementierung einer Onko-Datenbank. Betroffene werden von einem Onko-Lotsen systematisch mit allen wesentlichen Informationen versorgt und durch die Therapie begleitet. In der spezialisierten onkologischen Beratung werden psychische und soziale Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt. So bekommen sie die Möglichkeit sich in psychosozialen Belangen unterstützen zu lassen. Die Onko-Datenbank wird als Informationstool in die Versorgung integriert. Sie ermöglicht einen selbständigen und barrierefreien Informationszugang.
Das Angebot soll im Saarland aufgebaut werden. Die Optimierung verschiedener gesundheitsbezogener Outcomes wird durch eine Interventionsstudie überprüft. Die Datengrundlage zur Durchführung der Studie bilden standardisierte Fragebögen sowie Versichertendaten. Die Implementierung wird in Form von qualitativen Befragungen der beteiligten Akteure evaluiert. Das Projekt wird für 43 Monate mit insgesamt ca. 3,6 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann diese Versorgung in die bundesweite Regelversorgung überführt werden.
Konsortialpartner
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.; Saarländische Krebsgesellschaft e.V.; Universitätsklinikum Jena, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie; Techniker Krankenkasse, Landesvertretung Saarland; KNAPPSCHAFT – Regionaldirektion Saarbrücken
Themenfeld: Verbesserung der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Förderung der Gesundheitskompetenz
Bundesland: Saarland
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Florian Brandt
IKK Südwest
Trierer Straße 4
66111 Saarbrücken
0049 6819 36962046
florian.brandt@ikk-sw.de