PrävPfleg – Prävention von Pflege­be­dürf­tigkeit durch Prevention Nursing

Projekt­be­schreibung

Schätzungen zufolge wird die Zahl der Pflege­be­dürftigen in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf über sechs Millionen Menschen ansteigen. Ihre medizi­nische und pflege­rische Versorgung stellt das Gesundheits-​ und Pflege­system, die Betroffenen und ihre Angehörigen vor große Heraus­for­de­rungen. Vor diesem Hintergrund gilt es, Ansätze zu finden, um die Nachfrage nach Pflege­leis­tungen zu reduzieren und die Pflege­prä­vention zu stärken.

Das Projekt PrävPfleg setzt hier an und zielt darauf ab, die Selbstän­digkeit von Menschen mit beginnenden kognitiven Einschrän­kungen zu erhalten und eine Pflege­be­dürf­tigkeit hinaus­zu­zögern. Dazu soll eine Intervention beitragen, die von speziell geschulten Pflege­kräften durchgeführt wird – das Prevention Nursing. Die im Projekt entwickelte Intervention greift auf bestehende Präven­ti­ons­in­strumente unter Einbeziehung technischer Assistenz­systeme zurück, die in Anlehnung an die sechs Module des Begutach­tungs­as­sessments bei Pflege­be­dürf­tigkeit entwickelt wurden. Dazu gehören z. B. die Förderung der Mobilität, der kognitiven Leistungs­fä­higkeit und der sozialen Teilhabe.

In die Studie werden 384 Patien­tinnen und Patienten eingeschlossen, die nach Antrag­stellung beim Medizi­nischen Dienst keine Einstufung in einen Pflegegrad erhalten haben. Um den Nutzen der neuen Versor­gungsform zu untersuchen, werden zwei Patien­ten­gruppen gebildet, von denen eine das Prevention Nursing erhält, um einer weiteren Verschlech­terung des Gesund­heits­zu­standes entgegen­zu­wirken. Den Nutzen der neuen Versor­gungsform untersuchen die Forschenden anhand einer Vielzahl von Vergleichen, z. B. in Bezug auf Selbst­stän­digkeit, Mobilität, Angemes­senheit der Medikation, Hilfsmit­tel­ver­sorgung, Lebens­qualität oder die empfundene Belastung der Angehörigen. Das Projekt wird für 42 Monate mit insgesamt ca. 6,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Prevention Nursing den Erhalt der Selbst­stän­digkeit stärken, den Pflege­bedarf mittel-​ bis langfristig reduzieren und die Lebens­qualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen erhöhen.

Konsor­ti­al­partner

BKK mkk – meine krankenkasse

Themenfeld: Modelle zur Vermeidung, Vermin­derung und Verzögerung von Pflege­be­dürf­tigkeit

Bundes­länder: Baden-​Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Nieder­sachsen, Nordrhein-​Westfalen, Sachsen

Laufzeit: 10/2025 – 03/2029

Status: laufend

Förder­kenn­zeichen: 01NVF24313

Kontakt

Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey
Charité - Univer­si­täts­medizin Berlin
Institut für Medizi­nische Soziologie und Rehabi­li­ta­ti­ons­wis­sen­schaft
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450 529 064
adelheid.kuhlmey@charite.de