PRECOVERY – Prehabilitation „Karl-Heinz“ mit Schwerpunkt auf cardiale und kognitive Funktionen vor Eingriffen am Herzen: eine Analyse des Gesundheitszustands

Projektbeschreibung

Etwa 40 Prozent der über 75-Jährigen in Deutschland leiden an Herz-Kreislauf-Erkrankungen; mehr als die Hälfte aller Todesfälle in dieser Altersgruppe sind darauf zurückzuführen. Insbesondere die Häufigkeit von fortschreitenden Herzklappenerkrankungen und koronaren Herzkrankheiten steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Bei Menschen in höherem Lebensalter, die an mehreren Krankheiten leiden, besteht zudem ein erhöhtes Risiko bei Eingriffen am Herzen, die oft mit einer langen Genesungsphase verbunden sind. Nur etwa die Hälfte der Patientinnen und Patienten kann das Krankenhaus direkt nach einem solchen Eingriff verlassen; bei jedem zehnten Betroffenen wird eine Langzeitpflege notwendig.

Vor allem für Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben, eine Herzschwäche oder eine koronare Herzerkrankung aufweisen, ist ein kardiales Rehabilitationsprogramm angeraten. Genauso sinnvoll aber kann es sein, Patientinnen und Patienten über 75 Jahre gezielt auf einen bevorstehenden größeren Eingriff am Herzen vorzubereiten. Ein solches sektorenübergreifendes und auf zwei Wochen angelegtes „Prehabilitationsprogramm“ soll im Projekt PRECOVERY entwickelt und evaluiert werden. Im Rahmen des Programms wird untersucht, ob sich der Gesundheitszustand der an der Prehabilitationsmaßnahme namens „Karl-Heinz“ (Kognitiv & cArdiale PRehabiLitation vor HErZINterventionen) teilnehmenden Patientinnen und Patienten im folgenden Jahr im Vergleich zur teilnehmenden Kontrollgruppe verbessert. Darüber hinaus werden gesundheitsökonomische Aspekte berücksichtigt und die Interventionskosten des Programms bestimmt. Das Projekt ist als randomisierte kontrollierte Studie angelegt, bei der jeweils 211 Patientinnen und Patienten nach dem Zufallsprinzip einer Interventions- und einer Kontrollgruppe zugeordnet werden. Deutschlandweit nehmen acht kardiologische/kardiochirurgische Fachzentren teil. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 5,3 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann der postoperative Genesungsprozess unterstützt und beschleunigt und das Programm in die Regelversorgung aufgenommen werden. Dies würde die Versorgung im Bereich der Herzmedizin insgesamt verbessern.

Konsortialpartner

AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen, Brandenburg Klinik Berlin-Brandenburg GmbH, Gollée GmbH & Co, Herz-Kreislauf-Klinik Bevensen AG, Klinik Fallingbostel von Graevemeyer GmbH & Co. KG, Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg GmbH, Klinikum Oldenburg AöR, Krankenhaus Bernau GmbH, Medizinische Hochschule Hannover, Rehabilitationszentrum Oldenburg GmbH, Schüchtermann-Schiller’sche Kliniken Bad Rothenfelde GmbH & Co. KG, Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH, Universität Ulm, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, ZAR Zentrum für ambulante Rehabilitation GmbH am Universitätsklinikum Ulm

Themenfeld: Integration und Vernetzung rehabilitativer Maßnahmen zur Steigerung des Behandlungserfolgs von GKV-Leistungen

Bundesländer: Baden-Württemberg, Brandenburg, Niedersachsen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Christine von Arnim
Universitätsmedizin Göttingen
Abteilung für Geriatrie
Robert-Koch-Straße 40
37073 Göttingen
+49 551 3962150
christine.arnim@med.uni-goettingen.de