RELIEF – InteRdisziplinäre sektorEnübergreifende stationär-ambulante Lösung für PatIent:innen mit spEziFischem Rückenschmerz
Projektbeschreibung
Von spezifischen Rückenschmerzen ist die Rede, wenn konkrete Ursachen für die Schmerzen gefunden werden, beispielsweise ein Bandscheibenvorfall. Sie betreffen häufig Patientinnen und Patienten, die im Arbeitsalltag stehen und spielen daher nicht nur medizinisch, sondern auch volkswirtschaftlich eine große Rolle.
Das Ziel des Projekts RELIEF ist es, Menschen mit spezifischen Rückenschmerzen bestmöglich zu behandeln und Ausfallzeiten zu verringern. Um das zu erreichen, will das Projektteam in einer Studie einen neuen Behandlungspfad erproben, der die Zusammenarbeit zwischen hausärztlicher Versorgung, Kliniken für Orthopädie und Praxen für Physiotherapie stärkt. Dieser Behandlungspfad beginnt im hausärztlichen Bereich, wo die Diagnose Bandscheibenvorfall gestellt wird. Es folgt die stationäre Aufnahme in einer Klinik für Orthopädie, wo die Betroffenen eine Woche lang täglich eine gezielte Therapie erhalten, die u. a. Injektionstherapie, Bewegungstherapie und Physiotherapie beinhaltet. Unmittelbar danach bekommen die Betroffenen ambulant zwei Wochen lang eine intensive Physiotherapie. Um die Wirksamkeit des neuen Behandlungspfads zu überprüfen, unterteilt das Projektteam die an der Studie beteiligten Patientinnen und Patienten in drei Gruppen. Die erste Gruppe wird ausschließlich ambulant behandelt und erhält die Regelversorgung. Die zweite und dritte Gruppe wird nach dem vorgegebenen Behandlungspfad behandelt, aber nur die dritte Gruppe erhält die intensive ambulante Physiotherapie, während die zweite Gruppe lediglich zweimal wöchentlich physiotherapeutisch behandelt wird. Nach zwei und nach sechs Wochen sowie erneut nach sechs Monaten werden die Effekte der jeweiligen Therapie miteinander verglichen, beispielsweise anhand der Schmerzwahrnehmung bei den Betroffenen sowie der Arbeitsfähigkeit. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 3,4 Millionen Euro gefördert.
Erweist sich der neue Behandlungspfad der üblichen Versorgung überlegen, kann er in ganz Deutschland etabliert werden.
Konsortialpartner
AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Technische Universität München
Themenfeld: Themenoffen
Bundesland: Bayern
Status: laufend
Kontakt
Prof. Dr. Achim Benditz
Kommunalunternehmen Klinikum Fichtelgebirge
Sektion Orthopädie und Wirbelsäulentherapie
Schillerhain 1-8
95615 Marktredwitz
+49 9231 809 2301
a.benditz@klinikum-fichtelgebirge.de