SEAL – Strukturierte Früh-Erkennung einer Asymptomatischen Leberzirrhose in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Projektbeschreibung
Leberzirrhose ist eine Erkrankung, die sich über Jahre und Jahrzehnte häufig unbemerkt entwickelt. Erste Symptome treten meist sehr spät auf, wenn das Gewebe schon unwiederbringlich geschädigt und bereits schwere Komplikationen aufgetreten sind. Die Rate der durch Leberzirrhose verursachten Todesfälle hat sich in den vergangenen 25 Jahren verdoppelt. Eine frühe Diagnose der Leberschädigung könnte helfen, Spätkomplikationen zu verhindern.
Das Projekt SEAL - Strukturierte Früh-Erkennung einer Asymptomatischen Leberzirrhose - erprobt, inwieweit ein Leberwert-Screening beim Hausarzt dabei hilft, den Anteil früh diagnostizierter Erkrankter zu erhöhen und wirksam zu behandeln. Allen über 35-jährigen AOK-Versicherten in Rheinland-Pfalz und im Saarland wird angeboten, sich im Zuge des regelmäßigen medizinischen Check-Up beim Hausarzt ihren persönlichen Leber-Risikowert ermitteln zu lassen. Für die Patienten ist das zunächst mit keinem Mehraufwand verbunden. Ein bestimmtes Muster erhöhter Blutwerte deutet auf ein erhöhtes Leberzirrhose Risiko hin. In diesem Fall untersucht ein Facharzt die Leber. Bestätigt sich der Verdacht, übernimmt ein Leberzentrum die Absicherung der Diagnose und leitet die frühzeitige Behandlung ein. Der Versorgungskreislauf Hausarzt – Facharzt – Leberzentrum schließt sich dadurch, dass alle Untersuchungsergebnisse mittels moderner Informationstechnologie in einer Online-Plattform eingetragen werden und alle beteiligten Leistungserbringer gleichermaßen informiert sind. Nach zwei Jahren wird wissenschaftlich ausgewertet, ob tatsächlich mehr frühe Fälle von Leberzirrhose diagnostiziert und behandelt werden konnten und ob die neue Versorgungsform Kosten spart. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. 2,7 Millionen Euro gefördert
Im Erfolgsfall ist die neue Versorgungsform auf andere Regionen übertragbar. Zudem kann die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Fachärzten und Hochschulambulanzen beispielhaft auf andere Krankheitsgebiete übertragen werden.
Konsortialpartner
Universitätsklinikum des Saarlandes, AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universitätsklinikum Freiburg
Themenfeld: Themenoffen
Bundesländer: Rheinland-Pfalz, Saarland
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Herr Univ.-Prof. Dr. Peter Robert Galle
I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Cirrhose Centrum Mainz (CCM)
Universitätsmedizin Mainz
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
+49 6131 177276
peter.galle@unimedizin-mainz.de