SEBDem – Sektorenübergreifender Einsatz gewohnter Betreuungskräfte für Demenzkranke

Projektbeschreibung

Menschen mit Demenz haben einen hohen Bedarf an Betreuung und Tagesstrukturierung. Für sie ist ein Krankenhausaufenthalt oft besonders belastend: Da sie sich in der fremden Umgebung nicht zurechtfinden, verlieren die Patientinnen und Patienten weiter an Selbstständigkeit und ihre Demenzsymptome verstärken sich.

Hier setzt das Projekt SEBDem an. Es sieht vor, dass Pflegebedürftige mit Demenzerkrankung im Krankenhaus durch die ihnen bereits vertraute Person aus dem ambulanten Pflegedienst mitbetreut werden. Das Pflegepersonal der Klinik und des Pflegedienstes arbeiten dabei eng zusammen. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Lebensqualität und die Patientensicherheit der Betroffenen zu verbessern, da die Betreuung durch bereits bekannte Personen Verwirrtheitszuständen und zum Beispiel Stürzen entgegenwirken kann. Dank dieser Unterstützung soll zudem die Zahl an kostenintensiven Komplikationen gesenkt und gleichzeitig die medizinische und pflegerische Versorgung verbessert werden.

Ob dies gelingt, wird im Saarland im Rahmen einer begleitenden Evaluation untersucht. Eine darüberhinausgehende Struktur- und Prozessanalyse soll zudem Informationen liefern, wie die neue Versorgungsform für eine mögliche Übertragung in die Regelversorgung optimiert werden kann. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro gefördert.

Zentrales Ergebnis des Projekts wird die Entwicklung eines Transfermodells sein, das eine breite Übertragung des Konzepts auf Krankenhäuser und Pflegedienste unterschiedlicher Trägerschaft, Größe und fachlicher Ausrichtung ermöglichen soll.

Konsortialpartner

AOK Rheinland-Pfalz/Saarland - Die Gesundheitskasse, IKK Südwest, Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e. V., Saarländische Pflegegesellschaft e. V.