SEELE – Palliativmedizinische Tagesklinik – Selbstständigkeit und Lebensqualität

Projektbeschreibung

Am Ende ihres Lebens sind die meisten Menschen von gesundheitlichen Belastungen und Einschränkungen der Lebensqualität betroffen. Sie bedürfen einer Palliativversorgung, die von niedergelassenen Haus- und Fachärztinnen und -fachärzten kaum zu leisten sind. Gerade in ländlichen Gebieten sind die Betroffenen deshalb häufig auf eine stationäre Krankenhausaufnahme angewiesen, um alle nötigen Therapien zu erhalten. Eine palliativmedizinische Tagesklinik (PallTK) könnte gebündelt medizinische, pflegerische, therapeutische und psychosoziale Unterstützung bieten und damit eine Versorgungslücke schließen.

Im Projekt SEELE ist vorgesehen, eine solche PallTK an vier Standorten im Land Brandenburg einzurichten und ihre Qualität zu prüfen. Um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten, werden Expertenteams beispielsweise aus Palliativmedizin, Palliativpflege, Sozialer Arbeit, Psychoonkologie der angeschlossenen Einrichtungen gebildet. Ihre Zusammenarbeit wird durch den Aufbau einer telemedizinischen Infrastruktur gestärkt. Um Qualität und Erfolg der Angebote zu prüfen, untersuchen die Projektbeteiligten, ob die PallTK zu weniger Krankenhauseinweisungen, einer besseren medizinischen Begleitung der Betroffenen sowie zur Kosteneffektivität der Versorgung im Vergleich zur Regelversorgung führt. Auch die Lebensqualität der Betroffenen sowie die Belastung der pflegenden Angehörigen wird untersucht. Schriftliche Befragungen und Interviews der Betroffenen und die Auswertung von Routinedaten sollen weitere Anhaltspunkte für den Effekt der PallTK liefern. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit ca. 5,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall bietet die PallTK ein bedarfsgerechtes und patientenorientiertes Angebot und schließt eine Lücke zwischen ambulanter und stationärer Palliativversorgung. Durch die örtlich und zeitlich gebündelten Angebote entfallen vor allem in ländlichen Regionen belastende Anfahrtswege zu Untersuchungen oder Therapien, und pflegende Angehörige werden entlastet.

Konsortialpartner

AOK Nordost - Die Gesundheitskasse, GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde GmbH, Immanuel Klinik Rüdersdorf GmbH, Jäger Gesundheitsmanagement - JGM GmbH, Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH, Technische Universität Berlin, Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg - Betreibergesellschaft Ruppiner Kliniken GmbH

Themenfeld: Stärkung der hausärztlichen Versorgung

Bundesland: Brandenburg

Laufzeit: 10/2024 – 03/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF23113

Kontakt

Dr. Katrin Ziemann
Alexianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
Klinik für Innere Medizin
Allee nach Sanssouci 7
14471 Potsdam
+49 331 96825018
k.ziemann@alexianer.de