STRESS-Care – Ein Stepped-Care-Programm zur Förderung von Resilienz und Reduktion psychischer Belastung bei jugendlichen Schüler:innen

Projektbeschreibung

Unsere Gesellschaft erlebt derzeit eine Häufung von Krisen, wie z. B. die COVID-19-Pandemie, Kriege und Konflikte und den Klimawandel. Diese Krisen stellen Stressfaktoren dar, die die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen begünstigen. Kinder und Jugendliche sind von den negativen psychischen Folgen dieser Krisen oftmals stärker betroffen als andere Altersgruppen. Gleichzeitig ist die Versorgungssituation angespannt; die Wartezeiten auf Therapieplätze sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen.

Mit dem Projekt STRESS-Care wollen die Forschenden die mentale Gesundheitskompetenz und das Stressmanagement bei Jugendlichen stärken, um die Entstehung psychischer Erkrankungen zu verhindern und vorhandene Belastungen zu reduzieren. Dazu führen sie in weiterführenden Schulen Projekttage für Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse durch. Zusätzlich nehmen die Schülerinnen und Schüler an einer Videogruppensitzung teil und füllen anschließend einen digitalen Gesundheitsfragebogen aus. Weisen die Jugendlichen aufgrund der Ergebnisse des Fragebogens ein Risikoprofil für eine psychische Erkrankung auf, erhalten sie Zugang zu einem E-Health-Angebot, das in den folgenden drei Wochen passende Module für ihre individuelle Problemlage zur Verfügung stellt. Dabei geht es z. B. darum, eigene Stärken kennen zu lernen, weniger zu grübeln und soziale Kontakte auszubauen. Auch Schülerinnen und Schüler ohne Risikoprofil haben Zugang zu den ressourcenstärkenden Modulen des E-Health-Angebots.

Der Erfolg des neuen Ansatzes wird mit Hilfe einer randomisierten kontrollierten Studie überprüft. Dabei werden die teilnehmenden Schulen nach dem Zufallsprinzip einer Interventions- oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Während die Interventionsgruppe gemäß der neuen Maßnahme betreut wird, erhält die Kontrollgruppe lediglich eine gedruckte Broschüre zum Thema mentale Gesundheit. Die Forschenden wollen herausfinden, ob die Intervention die psychische Belastung und den Stress der Schülerinnen und Schüler reduziert und ob sich ihre mentale Gesundheitskompetenz, ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität und ihre Resilienz erhöhen. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 5,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform zu einer deutlichen Verbesserung der Gesundheitskompetenz und des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen führen. Die Ergebnisse können auch für die Weiterentwicklung anderer Präventionsmaßnahmen genutzt werden.

Konsortialpartner

AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse, Friedrich-Schiller-Universität Jena, IKK classic, IKK Südwest, Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie GmbH, Leibniz-Institut für Resilienzforschung gGmbH, Techniker Krankenkasse, Technische Universität Braunschweig, Universität Leipzig, Universitätsklinikum Würzburg, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Themenfeld: Optimierung der Schnittstellen und Zusammenarbeit zwischen der Gesetzlichen Krankenversicherung und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst in der Prävention und Gesundheitsversorgung

Bundesländer: Bayern, Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Thüringen

Laufzeit: 10/2025 – 03/2029

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF24317

Kontakt

Prof. Dr. Monika Equit
Universität des Saarlandes
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Postfach 15 11 50
66041 Saarbrücken
+49 681 30271021
monika.equit@uni-saarland.de