TENEAM – TeleNeurologisch ambulante Versorgung in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

Projektbeschreibung

Für Menschen mit chronischen neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose ist eine regelmäßige und wohnortnahe Versorgung von entscheidender Bedeutung für einen nachhaltigen Therapieerfolg. Die zeitnahe neurologische Diagnostik und Versorgung von Patientinnen und Patienten stellt dabei insbesondere in ländlichen Regionen eine Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar. So standen z. B. in den ländlich geprägten Kreisen Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs im Jahr 2020 nur 1,5 Fachärztinnen und Fachärzte für Neurologie pro 1.000.000 Einwohnerinnen und Einwohner zur Verfügung. Telemedizin kann hier eine wichtige Rolle spielen, um bestehende Barrieren zwischen Betroffenen sowie Behandlerinnen und Behandlern zu überwinden und eine bessere Versorgungsqualität zu erreichen.

Hier setzen die Forschenden des Projekts TENEAM an. Sie werden ein sektorenübergreifendes telemedizinisches Versorgungskonzept etablieren, bei dem erwachsene Patientinnen und Patienten mit neurologischen Auffälligkeiten wie z. B. peripheren Neuropathien, Kopfschmerzen oder Epilepsien von ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt in eine spezielle teleneurologische Sprechstunde überwiesen werden. In diesen Tele-Sprechstunden erfolgt eine zeitnahe und wohnortunabhängige diagnostische Abklärung und Empfehlung für die weitere Behandlung durch teilnehmende Fachärztinnen und Fachärzte.

Um den Effekt der Intervention messen zu können, wird das neue telemedizinische Versorgungskonzept mit der bestehenden Regelversorgung verglichen. Dazu werden die Patientinnen und Patienten beispielsweise zu ihrer Lebensqualität nach der Behandlung sowie zu ihrer Versorgungssituation befragt. Neben einer Prozessevaluation wird auch eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt. Das Projekt wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 8,4 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall tragen die Projektergebnisse dazu bei, die Versorgung in ländlichen Regionen durch einen alternativen und effizienten Weg der patientenorientierten Versorgung zu verbessern. Darüber hinaus kann der Ansatz dazu beitragen, dem bundesweiten Fachkräftemangel in der Ärzteschaft entgegenzuwirken.

Konsortialpartner

AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, BARMER, Cortex Management GmbH, Jäger Gesundheitsmanagement – JGM GmbH, Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem, MEYTEC GmbH Informationssysteme, Technische Universität München, Universitätsmedizin Greifswald

Themenfeld: Themenoffen

Bundesländer: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

Laufzeit: 06/2025 – 02/2029

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01NVF24001

Kontakt

Dr. Christiana Franke
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Neurologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450-660883
christiana.franke@charite.de