VESPEERA – Versorgungskontinuität sichern – Patientenorientiertes Einweisungs- und Entlassmanagement in Hausarztpraxen und Krankenhäusern
Projektbeschreibung
In Deutschland werden jährlich rund 20 Millionen Menschen im Krankenhaus behandelt. Eine Vielzahl davon sind Wiederaufnahmen ins Krankenhaus, die sich vermeiden ließen. Denn häufig werden Erkrankte unvorbereitet aus dem Krankenhaus entlassen, ohne dass sie, ihre Angehörigen oder der weiterbehandelnde Hausarzt ausreichend informiert sind und die Weiterversorgung abgestimmt ist.
Die AOK Baden-Württemberg und ihre Konsortialpartner möchten diese Versorgungslücken mit dem Projekt VESPEERA in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und an der hausarztzentrierten Versorgung teilnehmenden Praxen schließen. Dafür werden zuverlässige Kommunikationsstrukturen zwischen Krankenhaus und Hausarztpraxis geschaffen.
An VESPEERA nehmen 30 Krankenhausabteilungen und 115 Hausärzte aus neun Landkreisen in Baden-Württemberg teil. Durch eine strukturierte Einweisung, die zusätzliche Informationen über den Patienten beinhaltet, wird dem Krankenhaus bereits mit der Aufnahme des Patienten in das Krankenhaus eine strukturierte und proaktive Entlassplanung ermöglicht. Vor Entlassung findet hinaus ein telefonisches Gespräch zwischen dem Krankenhaus und der Hausarztpraxis statt; der Patient erhält zusätzlich eine allgemeinverständliche Patientenbegleitinformation. Nach der Entlassung erhalten die Patienten in Ihrer Hausarztpraxis ein strukturiertes Assessment nach Entlassung aus dem Krankenhaus zur Einschätzung des Rehospitalisierungsrisikos und zur Einsteuerung in das ggf. stattfindende anschließende Case Management. Patienten mit einem erhöhten Risiko, erneut hospitalisiert zu werden, erhalten nach Entlassung außerdem ein engmaschiges telefonisches Monitoring durch die Hausarztpraxis. Im Projekt wird am Ende überprüft, wie sich die Patientenzufriedenheit entwickelt, ob sich Wiederaufnahmen ins Krankenhaus und ambulante Notfallbehandlungen nach Entlassung verringert haben und ob Kosten eingespart wurden. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 3,8 Millionen gefördert.
Im Erfolgsfall sind eine flächendeckende Ausweitung im Rahmen der hausarztzentrierten Versorgung der AOK Baden-Württemberg sowie eine Übertragung auf andere Bundesländer möglich.
Konsortialpartner
Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung; Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie; AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH; Hausärztliche Vertragsgemeinschaft AG Köln, Regionaldirektion Süd in Stuttgart; Gesundheitstreffpunkt Mannheim
Themenfeld: Themenoffen
Bundesland: Baden-Württemberg
Status: beendet
Weiterführende Informationen
Kontakt
Sarah Treffert
AOK Baden-Württemberg Hauptverwaltung
Fachbereich Integriertes Leistungsmanagement
Presselstraße 19
70191 Stuttgart
+49 711 2593-2027
Sarah.Treffert@bw.aok.de