AgeHearing-QoL – Psychosoziale Faktoren für die Lebensqualität älter-werdender Menschen mit Schwerhörigkeit: Neue Ansätze für die Versorgung
Projektbeschreibung
In Deutschland sind nach Hochrechnungen über zehn Millionen Menschen von einem zumindest milden Hörverlust betroffen. Die Wahrscheinlichkeit und Schwere des Hörverlusts steigen mit zunehmendem Alter. Dem Bundesverband der HNO-Ärzte zufolge ist in Deutschland etwa jede und jeder siebte Erwachsene schwerhörig und jede und jeder zweite über 65-Jährige. Dieser Hörverlust hat unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensqualität; er steht in Zusammenhang mit einem erhöhten Sturz-, Demenz- und Depressionsrisiko und kann sich negativ auf die soziale Teilhabe und die Kommunikationsfähigkeit sowie auf die Alltagskompetenz und Freizeitgestaltung von Menschen auswirken.
Im Projekt AgeHearing-QoL werden neue und frühzeitige Versorgungsformen zur Verbesserung der Lebensqualität älter werdender Menschen mit Schwerhörigkeit untersucht. Auf der Grundlage von zwei Studien möchte das Projektteam psychosoziale Faktoren für die Lebensqualität von Menschen ab dem 40. Lebensjahr mit Schwerhörigkeit ermitteln. Kriterien sind beispielsweise subjektives Alternserleben, Anpassungsfähigkeit, wahrgenommener Stress oder soziale Unterstützung. Auf dieser Grundlage wird das Projektteam ein Interventionsprogramm zu den relevanten psychosozialen Einflussfaktoren entwickeln und erproben. In einer Interventionsstudie über sechs Monate werden die Forschenden schließlich untersuchen, wie sich der frühzeitige Einsatz von Hörgeräten und psychosoziales Training auf die Lebensqualität von Menschen mit geringer bis moderater Schwerhörigkeit auswirken. Die Ergebnisse werden in Handlungsempfehlungen für die frühzeitige Versorgung älter werdender Menschen mit Schwerhörigkeit zusammengefasst und der Öffentlichkeit präsentiert.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall helfen die Handlungsempfehlungen Menschen ab dem 40. Lebensjahr besser mit ihrer Schwerhörigkeit umzugehen. Das stärkt ihre Lebensqualität und beugt Erkrankungen wie Demenz oder Depressionen vor.
Konsortialpartner
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Universitätsmedizin Greifswald
Themenfeld: Versorgungsforschung zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Schwerhörigkeit
Sitz des Antragstellers: Bayern
Status: laufend
Kontakt
Prof. Dr. Bettina Williger
Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut
Fakultät für Interdisziplinäre Studien
Am Lurzenhof 1
84036 Landshut
+49 871 506 581
bettina.williger@haw-landshut.de