ALERT – Analyse von unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Medikationsfehlern bei Erwachsenen und Erstellung von Key Facts

Projektbeschreibung

Viele Menschen in Deutschland nehmen regelmäßig Medikamente ein. So erhielten beispielsweise rund 75 Prozent der AOK-Versicherten im Jahr 2021 mindestens eine verordnete Tagesdosis. Dabei kann es zu Nebenwirkungen, sogenannten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), oder Medikationsfehlern (MF) kommen. Je nach Fall und Konstellation könnte laut einer internationalen Publikation aus dem Jahr 2000 ein großer Teil der UAW vermieden werden. Dazu bräuchte man datenbasierte Kenntnisse über die Häufigkeit und Art der UAW sowie über die Faktoren, die gegebenenfalls mit einem erhöhten Risiko einhergehen. Zurzeit existieren dazu jedoch nur wenige Daten für Deutschland.

Ziel des Projekts ALERT ist es daher, aktuelle Daten über die Häufigkeit, Art und Begleitfaktoren von UAW und MF (mit und ohne UAW) sowohl für den ambulaten als auch den stationären Bereich zusammenzutragen. Ein Fokus soll hierbei auch auf ältere Patientinnen und Patienten gelegt werden sowie auf Personen, die häufig und viele Medikamente einnehmen. Weiterhin sollen gezielt schwerwiegende UAW, die zu einer Krankenhausaufnahme führen, untersucht werden. Für ihre Studie verwendet die Projektgruppe Daten aus fünf Quellen. Diese umfassen große Datenbanken über UAW und MF, eine große Kohortenstudie, Routinedaten der kassenärztlichen Vereinigungen sowie Daten aus elektronischen Patientenakten.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 520.000 Euro gefördert.

Die gewonnenen Informationen sollen bei Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern sowie den Patientinnen und Patienten das Bewusstsein für UAW und MF stärken. In der Folge könnte sich die Häufigkeit von UAW und MF reduzieren.

Konsortialpartner

Universitätsklinikum Aachen, Universitätsklinikum Bonn, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland

Themenfeld: Versorgungsforschung zu unerwünschten Behandlungsfolgen

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Professor Dr. Bernhardt Sachs
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
53175 Bonn
+49 228 207 3156
Bernhardt.Sachs@bfarm.de