EDCareKids – Bundesweite Analyse der Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen unter besonderer Berücksichtigung intersektoraler Strukturen

Projektbeschreibung

Kinder und Jugendliche zählen zu den gesundheitlich und sozial besonders verletzlichen und deswegen schutzbedürftigen Menschen in einer Gesellschaft. Die Behandlung von akut erkrankten jungen Menschen – die Kindernotfallversorgung – stellt daher besondere Anforderungen an das medizinische Personal und birgt Herausforderungen mit Blick auf Infrastruktur und vorhandene Ressourcen. Derzeit gibt es keine Zahlen, wie viele Kinder bundesweit in den verschiedenen Versorgungseinrichtungen wie Kinder- und/oder Erwachsenennotaufnahmen sowie Kinder- oder allgemeinen Notfallpraxen behandelt werden.

Die Mitarbeitenden im Projekt EDCareKids haben sich vorgenommen, bundesweit die aktuelle Versorgungsrealität von akut erkrankten Kindern und Jugendlichen zu sichten und zu bewerten. Auf dieser Basis wollen sie Handlungsempfehlungen zur Neustrukturierung und nachhaltigen Verbesserung in diesem Bereich erarbeiten. Die aktuelle Versorgungssituation erfassen sie anhand der Daten aus Kindernotaufnahmen, zentralen Notaufnahmen sowie den vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von Kindernotfällen. Außerdem befragen sie bundesweit Krankenhäuser, die an der Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen beteiligt sind, und untersuchen, wie gut die Anbindung speziell für Kinder betriebener Notfallambulanzen an die stationäre Kindernotfallversorgung ist. In den Notaufnahmen befragen sie die Sorgeberechtigten der Betroffenen, um beispielsweise zu erfahren, warum sie nicht die Kinder- oder Hausarztpraxis aufgesucht haben, welche Wartezeiten entstanden sind, wie zufrieden sie mit der Organisation und der medizinischen Behandlung waren und ob es speziell aus Sicht der Kinder Verbesserungsvorschläge gibt. Anhand einer Literaturrecherche und Expertenrunden werden charakteristische diagnostische Kennzeichen für eine Notfallversorgung definiert und daraus ein Algorithmus entwickelt, der unter Praxisbedingungen eine erste Einschätzung des akuten Versorgungsbedarfs junger Menschen ermöglicht. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,9 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall ebnen die Erkenntnisse den Weg zu einer bundesweiten Reorganisation der Kindernotfallversorgung und tragen so zu einer besseren Versorgung von akut erkrankten Kindern und Jugendlichen bei.

Konsortialpartner

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Klinikum der Landeshauptstadt Stuttgart gKAöR, Klinikum der Universität München, Klinikum Wolfsburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universität Bielefeld, Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Aachen

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Sachsen-Anhalt

Status: laufend

Kontakt

Dr. Susanne Drynda
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Medizinische Fakultät
Klinik für Unfallchirurgie
AG Register- und Versorgungsforschung in der Notfallmedizin
Leipziger Straße 44
39120 Magdeburg
+49 391 6728169
Susanne.drynda@med.ovgu.de