Endo Evidenz – Evidenzrecherche multimodaler Versorgung von Endometriosepatientinnen

Projektbeschreibung

Etwa 10 bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter Endometriose, einer chronisch-entzündlichen Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut. Genauere Angaben zur Anzahl der Betroffenen existieren jedoch nicht, weil die Erkrankung nicht einfach zu diagnostizieren ist, unterschiedlich schwer verläuft und mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen kann. Adäquate Therapien werden in vielen Fällen erst spät eingeleitet, nicht mit der notwendigen Konsequenz durchgeführt und sind daher häufig nur kurzfristig wirksam.

Das Projekt Endo Evidenz möchte die bestehenden Lücken in Bezug auf die Diagnostik und Therapie bei Endometriose-Patientinnen schließen. Dazu wollen die Forschenden auch die Versorgung der betroffenen Frauen und die Kombination verschiedener Therapieansätze beleuchten. Zusätzlich finden neurologische Faktoren Eingang in die Betrachtungen in Bezug auf den Chronifizierungsprozess von Schmerzen bei den betroffenen Patientinnen.

Die Forschenden werden drei systematische Meta-Analysen durchführen, also vorhandene Daten – in diesem Fall von Krankenkassen – nach bestimmten Kriterien auswerten und auf dieser Basis Handlungsempfehlungen erstellen. In einem ersten Arbeitsschritt wird das Forschungsteam ermitteln, wie viele Frauen in Deutschland insgesamt an Endometriose erkrankt sind und wie viele Neuerkrankungen jedes Jahr hinzukommen. Darauf aufbauend wird die Wirksamkeit spezifischer Behandlungsansätze betrachtet. Drittens stehen auch Aspekte der chronischen Schmerzentwicklung in Bezug auf Endometriose im Fokus der Analysen.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 600.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können die Ergebnisse der Forschenden dazu beitragen, sowohl Fachkreise als auch die breite Öffentlichkeit für das Krankheitsbild Endometriose zu sensibilisieren. Zusätzlich können die Resultate dazu beitragen, die Diagnosezeiten zu verkürzen und bessere Versorgungsstrukturen zu etablieren.

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Sylvia Mechsner
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Gynäkologie, Zentrum für onkologische Chirurgie/Endometriosezentrum
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
+49 30 450664866
sylvia.mechsner@charite.de