GenderVasc – Geschlechtsspezifische reale Versorgungssituation von Patienten mit arteriosclerotischen kardiovaskulären Erkrankungen in Deutschland

Projektbeschreibung

Herz- und Gefäßkrankheiten führen die Statistik der Todesursachen in Deutschland an – sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Doch wurden bei kardiovaskulären Erkrankungen zuletzt immer wieder Unterschiede bei weiblichen und männlichen Patienten erkannt. So zeigen sich geschlechtsabhängige Besonderheiten beispielsweise in der Häufigkeit, in der Ausprägung und im Verlauf einer Krankheit sowie auch bei der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen. Diesen Aspekten wird in der Gesundheitsversorgung bisher jedoch noch wenig Beachtung geschenkt.

GenderVasc widmet sich daher der Versorgungssituation im Bereich der Herz- und Gefäßmedizin. Bei arteriosklerotisch bedingten Erkrankungen, wie etwa dem Herzinfarkt oder Schlaganfall, sollen geschlechtsspezifische Unterschiede sichtbar gemacht und die Versorgungsqualität für den Einzelnen verbessert werden.

Gegenstand des Projektes ist eine umfassende Analyse von Routinedaten. Einerseits sollen Daten des Statistischen Bundesamtes ausgewertet werden. Andererseits stehen anonymisierte Routinedaten von ca. 25,5 Millionen AOK-Versicherten der letzten zehn Jahre zur Verfügung. Die beiden Datenquellen liefern zusammen umfängliche Gesundheits- und Kostendaten aus dem stationären, ambulanten und rehabilitativen Sektor. Geschlechtsspezifische Risikofaktoren sollen dabei erfasst und die aktuell gültige Versorgungsrealität anhand geeigneter Parameter bewertet werden.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,75 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können die Projektergebnisse kurzfristig in Leitlinien und Empfehlungen überführt und in Informationsmaterialien für Ärzte und Patienten aufgearbeitet werden. Langfristig kann das Projekt dazu beitragen, eine bedarfsgerichtete medizinische Versorgung kardiovaskulär erkrankter Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

Konsortialpartner

AOK-Bundesverband mit dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO)

Themenfeld: Messung der Ergebnisqualität

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: beendet

Kontakt

Prof. Dr. Holger Reinecke
Westfälische Wilhelms-Universität WWU Münster
Abteilung für Angiologie
Department für Kardiologie und Angiologie
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A1
48149 Münster
+49 251 8343201
holger.reinecke@ukmuenster.de