HALTgeben – Hohe Patient*innen-Zufriedenheit durch alter(n)s- und lebensphasengerechte Arbeitsgestaltung und Berufsverlaufsmodelle in der Pflege

Projektbeschreibung

Der Personalbedarf in der Pflege wächst angesichts der demografischen Entwicklung. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, die Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften zu decken. Von 2008 bis 2017 hat sich die Besetzungsdauer offener Stellen in der Kranken- und Altenpflege von 57 auf 221 Tage vervierfacht. Eine Stelle bleibt demnach im Schnitt über ein halbes Jahr unbesetzt. Ein Ansatz, diese Bedarfslücke zu schließen ist es, die Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen zu verbessern.

Ziel des Projekts HALTgeben ist, den Nachweis zu führen, dass gute Pflegebedingungen zu einer stabilen/gestärkten Arbeitsfähigkeit und zu guten Pflegeleistungen führen, die einen positiven Effekt auf die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten mit der Pflegequalität haben.

In partizipativen Interventionsgruppen werden Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsfähigkeit und zu alter(n)sgerechten und lebensphasenorientierten Berufsverläufen umgesetzt. Dabei geht es unter anderem um organisatorische Optimierungen, wertschätzende Führung, Kompetenzentwicklung, Gesundheitsförderung sowie eine bessere Vereinbarkeit von Privatem und Beruf.

Interventions- und Kontrollgruppen werden im Längsschnitt zu drei Erhebungszeitpunkten bezüglich der Arbeitsbewältigung sowie in Bezug auf die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten verglichen. Insgesamt werden etwa jeweils 600 Patientinnen und Patienten sowie rund 1200 Pflegekräfte an der Studie teilnehmen. Zehn Kliniken aus der Region Hannover und das Evangelische Altenzentrum Bruchsal beteiligen sich an dem Projekt, das für 39 Monate mit 1,17 Millionen Euro gefördert wird.

Aus den Projektergebnissen werden übertragbare Maßnahmen mit besonders positiven Effekten für Pflegende und zu Pflegende abgeleitet. Es werden Ansätze zur Qualitätssicherung in der Regelversorgung erarbeitet, die zu einer längeren Beschäftigungsperspektive für Versorgende in der Kranken- und Altenpflege beitragen und somit einen Teil der Bedarfslücke in der Pflege schließen können.

Konsortialpartner

Universität Ulm

Themenfeld: Modelle zur Stärkung der Krankenpflege

Sitz des Antragstellers: Hamburg

Status: beendet

Kontakt

Dr.-Ing. habil. Kerstin Thönnessen
Arbeit und Zukunft e.V.
Behringstraße 28a (Haus 1)
22765 Hamburg
Thoennessen@arbeitundzukunft.de