HearForFuture – Hörhilfeversorgung von Patient:innen mit Schwerhörigkeit – Herausforderungen und Chancen von Zugänglichkeit und Inanspruchnahme von Hörhilfen erkennen und zukünftig sicherstellen

Projektbeschreibung

Mit zunehmendem Lebensalter entwickeln viele Menschen eine Schwerhörigkeit, in Deutschland sind über sechs Millionen der über 60-Jährigen davon betroffen. Hörstörungen können mit zahlreichen negativen Auswirkungen wie Stürze, Depression, Demenz und eingeschränkter Selbstständigkeit verbunden sein, die das Gesundheitssystem zusätzlich belasten. Zugleich bestehen trotz verfügbarer Behandlungsmöglichkeiten große quantitative und qualitative Versorgungslücken bei der Behandlung von Schwerhörigkeit.

Mit dem Projekt HearForFuture will das Forschungsteam zielgruppenspezifische strukturelle und prozessuale Schwachstellen bei der Versorgung hörgeschädigter Menschen identifizieren und Lösungsansätze für eine verbesserte Versorgung entwickeln. Hierzu sollen anhand von Krankenkassendaten und Daten aus der Qualitätssicherung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung die aktuelle Versorgungssituation erfasst und individuelle Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen und Region ermittelt werden. Parallel sollen qualitative Fokusgruppeninterviews mit Betroffenen, Patientenvertretungen, Akustikerinnen und Akustikern sowie HNO-Ärztinnen und
-Ärzten aufzeigen, wo diese hemmende und fördernde Einflussfaktoren und Bedarfe bei der Versorgung von Schwerhörigen sehen. Auf Basis aller Vorarbeiten soll ein quantitativer Fragebogen für eine deutschlandweite Befragung von Menschen mit einer Hörminderung und HNO-Ärztinnen und
-Ärzten erstellt werden. Ergänzend wird bei einem Teil der Betroffenen das Nutzungsverhalten und die subjektive und objektive Qualität der Hörgeräteversorgung ermittelt. Die Erkenntnisse aus den Erhebungen werden abschließend in einem Workshop mit den genannten Zielgruppen diskutiert, um Handlungsempfehlungen für ein zukunftsorientiertes praxistaugliches Versorgungskonzept zu formulieren, das die Versorgungssituation von schwerhörigen Menschen im Alter verbessert.

Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 1,3 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall wird aus den Ergebnissen ein praxistaugliches Versorgungskonzept entwickelt, das die Versorgungssituation von altersbedingt schwerhörigen Menschen verbessert.

Konsortialpartner

AOK Bundesverband eGbR, Fliedner Fachhochschule Düsseldorf gGmbH, Hochschule Aalen, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Universitätsklinikum Erlangen

Themenfeld: Versorgungsforschung zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Schwerhörigkeit

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Christiane Völter
Ruhr-Universität Bochum
Katholisches Klinikum Bochum gGmbH, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Bleichstraße 15
44787 Bochum
+49 234 509 8129
christiane.voelter@rub.de