ImplementDiGA – Erforschung des Implementierungsprozesses von Digitalen Gesundheitsanwendungen und deren Wirkungen in der Regelversorgung

Projektbeschreibung

Digitale Gesundheitsanwendungen, abgekürzt: DiGA, sind seit Oktober 2020 Teil der Regelversorgung für gesetzlich Krankenversicherte. DiGAs sind auch als „Apps auf Rezept“ bekannt. Sie ermöglichen einen individuellen, von Ort und Sprechstunde unabhängigen Zugang zu medizinischer Versorgung. Versorgungsengpässe oder Krisensituationen wie die Corona-Pandemie können hierdurch besser kompensiert werden. Zudem sollen DiGAs die aktive Rolle der Patientinnen und Patienten stärken. Neben den Chancen gibt es aber noch offene Fragen zu den Faktoren, die auf die Akzeptanz, die Inanspruchnahme und den Mehrwert von DIGAs Einfluss nehmen.

Die Projektpartner werden daher bei ihrer Herangehensweise einen Fokus auf Akzeptanz, Nutzungs- und Verordnungsverhalten sowie die verschiedenen Charakteristika von DiGA setzen. Zudem wird untersucht, welche Auswirkungen DiGAs auf die medizinische Versorgung haben und wie sich Versorgungsprozesse durch DIGAs verändern. Einbezogen wird die Sicht der Patientinnen und Patienten, der Leistungserbringenden wie Ärzteschaft, Psychologinnen und Psychologen, der Kostenträger und der DiGA-Herstellenden.

Zunächst erfolgt eine Vollerhebung und Charakterisierung zugelassener DiGAs. Darauf aufbauend werden die Forschenden eine bundesweite Datenerhebung mit einem Fragebogen zu Daten und Fakten sowie Interviews zu Meinungen und Einschätzungen durchführen. Darüber hinaus werden vorhandene Daten von beteiligten Krankenkassen einer größeren Gruppe von DiGA-Nutzenden und der die DiGA verordnenden Leistungserbringer untersucht sowie Versorgungseffekte von DiGAs analysiert. Die Ergebnisse dieser unterschiedlichen Untersuchungen werden zusammengeführt und fließen regelmäßig in abgestimmte, konkrete Empfehlungen ein. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.

Die Ergebnisse aus dem Projekt sollen zu einer zielgerichteten Weiterentwicklung der Versorgung mit DiGAs beitragen, insbesondere des DiGA-Angebots-, des Zulassungs- und Verordnungsverfahrens sowie der Preisgestaltung. Zudem können gemeinsam mit den Zielgruppen Behandlungspfade und Versorgungsabläufe weiterentwickelt werden.

Konsortialpartner

BARMER, DAK-Gesundheit, Techniker Krankenkasse

Themenfeld: Evaluation digitaler Gesundheitsversorgung

Sitz des Antragstellers: Sachsen

Status: laufend

Kontakt

Dr. Madlen Scheibe
Technische Universität Dresden
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 4585665
madlen.scheibe@ukdd.de