Inno_RD – Integrierte Notfallversorgung: Rettungsdienst im Fokus

Projektbeschreibung

In den Jahren 2012 und 2013 gab es über 14 Millionen rettungsdienstliche Einsatzfahrten in Deutschland, Tendenz steigend. Es existiert bisher nur wenig systematische Qualitätssicherung zum Rettungsdienst, die den Verlauf der Patienten, das Behandlungsergebnis nach dem Rettungsdiensteinsatz sowie überregionale Vergleiche beinhaltet.

Eine Datenbasis, die die Notfallversorgung auf Ebene der Versicherten und Leistungserbringer übergreifend sichtbar macht, ist Voraussetzung für Verbesserungen bei Organisation, Finanzierung, Anreizen und Folgen der Notfallversorgung. Die dafür erforderlichen Strukturen, Prozesse und Qualifikationen (der Ärzte, Notfallsanitäter, weiterer Kräfte vor Ort und in den Leitstellen) sollen mit diesem Projekt identifiziert und beschrieben werden. Im Projekt werden Krankenkassen- und Rettungsdienstdaten datenschutzkonform miteinander verknüpft analysiert. Fragestellungen sind beispielsweise:

  • Werden die Patienten in die passende Zielklinik gebracht?
  • Wie häufig und unter welchen Bedingungen kommt es zu Verzögerungen, weil ein Notarzt nachgefordert werden muss?
  • Wie entwickelt sich der Gesundheitszustand des Patienten nach der Versorgung durch den Rettungsdienst weiter?
  • Sind Patientengruppen erkennbar, die keinen Rettungsdiensteinsatz benötigen?

Ergänzend werden betroffene Patienten zu den Gründen und selbsteingeschätzten Motiven ihrer Rettungsdienst-Inanspruchnahme postalisch befragt. Experten (inkl. Patienten) erarbeiten auf dieser Basis in Fokusgruppen Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitspotenziale sowie Regelungsbedarfe. Das Projekt wird für 37 Monate mit insgesamt ca. 710.000 Euro gefördert.

Die Ergebnisse des Versorgungsforschungsprojektes dienen damit als quantitative Grundlage und konzeptioneller Vorlauf für neue Struktur- und Steuerungsmodelle mit dem Ziel, die Notfallversorgung in Deutschland zu verbessern.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Inno_RD.

Konsortialpartner

BKK Dachverband e. V.; Deutsches Rotes Kreuz e.V.; Universitätsklinikum Magdeburg, Universitätsklinik für Unfallchirurgie; Universität Oldenburg, Abt. Medizinische Informatik

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Sachsen-Anhalt

Status: beendet

Kontakt

Dr. rer. biol. hum. habil. Enno Swart
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie
Leipziger Str. 44
39120 Magdeburg
+49 391 6724306
enno.swart@med.ovgu.de